FREIW. FEUERWEHR NEULENGBACH-STADT Gleich 2 Einsätze am selben Standort nach nur kurzer Zeitverscheibung
(xxx)

Datum: 09.02.2013 06:29:28
Thema: Brandeinsätze


wax.at News

Wie Alles Begann 1. Einsatz

Zu Hilf, zu Hilf, die Hose brennt!

Wie trocknet man eine feuchte Hose? a) man hängt sie auf eine Sessellehne, b) man hängt sie auf den Heizkörper oder c) man steckt sie im Labor in einen Prüfofen und schaltet ihn ein. Dass Variante c nicht die optimale der drei Lösungen ist, bemerkte ein Mitarbeiter der Firma Rehau, als am 08.02.2013 um exakt 23:04 Uhr die Brandmeldeanlage im Prüflabor der Firma einen Alarm auslöste.

Als er herbeieilte und in dem schon ziemlich verrauchten Raum den
Ofen öffnete, gloste seine dort zum Trocknen deponierte Hose bereits. Er
schnappte das brennende Beinkleid und wollte damit ins Freie laufen, eine
Spur aus abgefallenen glosenden Stoffteilen und eine dicke Rauchwolke hinter
sich herziehend. Er schaffte es noch bis in einen Gang, wo er das, was von
der Hose noch übrig war, mit einem Feuerlöscher mehr schlecht als recht
ablöschte. Dann flüchtete er ins Freie.

Minuten später traf das Vorauslöschfahrzeug der FF Neulengbach-Stadt bei der
Firma ein und wurde von dem Unglücksraben bereits am Werkstor erwartet -
nicht halbnackt, wie man vielleicht vermuten könnte, sondern mit einer
Ersatzhose bekleidet. „Alles gelöscht, es raucht nur noch ein wenig“,
beruhigte er die Kameraden. Nach kurzer Lageerkundung unter Atemschutz
stellte der Fahrzeugkommandant fest, dass dem nicht ganz so war und er
alarmierte das Tanklöschfahrzeug (TLF) mit dem Druckbelüftungsgerät nach, um
die Räume wieder rauchfrei zu bekommen. Bis zu dessen Eintreffen wurde
kontrolliert, ob die unterwegs verlorenen glosenden Hosenstücke nicht einen
weiteren Brand entfacht hatten, was infolge glücklicher Umstände - einige
leicht brennbare Lagerungen wurden nur haarscharf verfehlt - nicht der Fall
war.

Nach dem Eintreffen des TLF wurde sofort der Druckbelüfter in Stellung
gebracht, danach wurden die hartnäckig weiterglosenden Stofffetzen ins Freie
gebracht und endgültig abgelöscht. In den verrauchten Räumen wurde eine
relativ hohe Konzentration an Kohlenmonoxid festgestellt. Da aufgrund von
Umbauarbeiten in diesem Bereich nicht alle Brandabschnitte hundertprozentig
rauchdicht waren, wurden gemeinsam mit dem inzwischen eingetroffenen
Brandschutzbeauftragten der Firma alle angrenzenden Räume auf Raucheintritt
kontrolliert und ebenfalls belüftet. Diese Maßnahme war insofern
erforderlich, als ein Rückstellen der Brandmeldeanlage natürlich nur dann
möglich ist, wenn alle Räume rauchfrei sind. Vergisst man dabei auch nur
eine Nische, eine Zwischendecke oder einen Installationsschacht, lösen die
Melder dort natürlich beim Rückstellversuch sofort wieder aus. Das Vorhaben
gelang auf Anhieb. Abschließend wurden alle Räume nochmals durchgemessen, es
konnte kein Kohlenmonoxid mehr festgestellt werden.



Nach knapp zwei Stunden war der Spuk vorüber und die Feuerwehr meldete sich
wieder einsatzbereit. Erfreuliches Detail am Rande: die erst in der letzten
Woche angeschafften und in das TLF eingebauten Atemluftfilter leisteten bei
diesem Einsatz wertvolle Hilfe und ersparten das kraftraubende Vorgehen mit
schwerem Atemschutz. So konnte beispielsweise auch der
Brandschutzbeauftragte mit einem solchen Gerät ausgestattet werden, für das
keine spezielle Schulung erforderlich ist.



Eingesetzte Kräfte:

FF Neulengbach-Stadt mit 2 Fahrzeugen und 4 Mitgliedern



2. Einsatz nur wenige Stunden später



über manche Dinge kann man nur lachen - oder weinen - oder den Kopf schütteln....


Zu Hilf, zu Hilf, die Hose duftet



knapp dreieinhalb Stunden Schlaf waren den Mitgliedern der FF
Neulengbach-Stadt vergönnt, dann schrillten, genau um 04:28 Uhr, wieder die
Alarmglocken. Die Einsatzadresse mutete bekannt an: die Firma Rehau in
Neulengbach. Einige scherzhafte Bemerkungen über die nunmehr im Ofen
getrocknete Unterhose und dergleichen begleiteten die Besatzung des
Vorauslöschfahrzeuges auf ihrem Weg zum Fahrzeug. Die zurückbleibende
Mannschaft besetzte sicherheitshalber schon das Tanklöschfahrzeug. Dann die
Entwarnung: „Nur ein Täuschungsalarm, kein Brand“.



Der „Hammer“ aber war die Ursache des Alarms: eben jener Pechvogel, der
wenige Stunden zuvor mit seinem Versuch, seine Hose in einem Prüfofen zu
trocknen, um ein Haar die Firma abgefackelt hätte, hatte nach dem Brand den
ganzen Dreck mühsam wieder weggeputzt. Um den Kollegen im Prüflabor zu
Arbeitsbeginn den doch noch recht intensiven Brandgeruch zu ersparen, kam er
zum Schluss auf die gute Idee, im Labor einen Lufterfrischer zu versprühen.
Das tat er auch, und zwar so reichlich, dass der dichte Sprühnebel den
Brandmelder auslöste. Der arme Mann wurde noch an Ort und Stelle zum
Oberpechvogel befördert....



Eingesetzte Kräfte:

FF Neulengbach-Stadt mit 1 Fahrzeug und 2 Mitgliedern
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Quelle und Bilder: Newsteam FF Neulengbach-Stadt






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