Brandaus Silobrand - 16 Feuerwehren - Update von 26.03.2013 - 09:00 Uhr
Datum: 27.03.2013 06:17:59
Thema: Brandeinsätze


Heute, kurz vor 08:00 wurde die Feuerwehr Seefeld-Kadolz (Bezirk Hollabrunn) zu einem Brandverdacht in einen Gutsbetrieb alarmiert. Nach einer ersten Erkundung stellte sich heraus dass es in dem riesigen Schrotsilo zu einem Glimmbrand gekommen ist. + Update 26.3.2012 9:00 Uhr

Heute, kurz vor 08:00 wurde die Feuerwehr Seefeld-Kadolz (Bezirk Hollabrunn) zu einem Brandverdacht in einen Gutsbetrieb alarmiert. Nach einer ersten Erkundung stellte sich heraus dass es in dem riesigen Schrotsilo zu einem Glimmbrand gekommen ist.
Mittels einer Wärmebildkamera und mehreren Atemschutztrupps wurde der Brandherd lokalisiert. Ein direktes ablöschen ist jedoch aufgrund der Gefahr des Aufquellens des Brandgutes bzw. der Verbauung nicht möglich. Während der anstrengenden Arbeiten wurde auch in einem zweiten Siloabschnitt ein Brandherd entdeckt. Erste Messungen zeigen im Inneren der Silos bis zu 230 Grad.
Aktuell stehen fast 100 Feuerwehrmitglieder von 8 Feuerwehren im Einsatz. Die Feuerwehrmitglieder versuchen Teile des Brandgutes, unter schwerem Atemschutz, aus dem Silo zu transportieren. Nicht nur die Hitze im inneren, sondern auch die Kälte im Außenbereich machen den Einsatzkräften zu schaffen.
Zusätzlich wurde aus einem Spezialbetrieb ein LKW mit Stickstoff alarmiert. Mittels Lanzen wird versucht das Brandgut zu Ersticken.
Update von 13:30

Insgesamt sind nun über 100 Feuerwehrmitglieder von 10 Feuerwehren im Einsatz. Die Mitglieder tragen unter schwerem Atemschutz den Futterschrot von 25 Meter Höhe einige Stockwerke nach unten. Von dort aus geht es per Aufzug weiter. Es müssen unzählige Tonnen Schrot per Hand abtransportiert werden um den Zugang mittels Stickstoff-Löschlanzen zu ermöglichen. Nach zwei Durchgängen müssen die Atemschutztrupps wegen der körperlichen Anstrengungen ausgewechselt werden.

Um 14:00 wird der Spezial-LKW mit Stickstoff erwartet. Zwei Stickstoff Spezialisten sind bereits vor Ort.

Update von 15:30

Der erste Brandraum (Silozelle) wurde nun zu 2/3 entleert händisch entleert (siehe Fotos anbei). Zur Zeit haben alle Feuerwehrkräfte das Silo verlassen und die Firma Messer beginnt mir der Flutung mit 1000kg Flüssigstickstoff (minus 196 Grad). Feuerwehrkräfte haben dazu im unteren und oberen Bereich des Silo Zugangsmöglichkeiten geschaffen. Nach der Flutung muss noch eine komplette Silozelle entleert werden. Noch immer stehen 100 Feuerwehrmitglieder im Einsatz. Der Einsatz wird noch einige Stunden andauern.

Update 20:30
Alle Silozellen und Lagerbereiche wurden mit Stickstoff geflutet. Die Glutnester wurden dadurch erstickt. Aufgrund des Stickstoffes ist jedoch erneut der Einsatz von schweren Atemschutz notwendig. Es stehen wieder über 100 Feuerwehrmitglieder aus 14 Feuerwehren im Einsatz um die verbleibenden Bereiche zu räumen. Es gilt ein Silo komplett zu entleeren und einen Lagerbereich händisch frei zu räumen. Es standen bis jetzt bereits 55 Atemschutztrupps im Einsatz.
Update 26.03.2013 - 09:00 Uhr
Fast 100 Atemschutztrupps im Einsatz
Bis in die späten Nachstunden standen Feuerwehrmitglieder im Einsatz um den Silobrand in Seefeld-Kadolz zu löschen. In den Abendstunden wurden neue Feuerwehren alarmiert um die Glutnester und Silos zu räumen.

Ab 17:00 standen zeitgleich somit wieder über 100 Feuerwehrmitglieder aus 16 Feuerwehren im Einsatz.

Die Atemschutzträger waren nach meist 3 anstrengenden Einsätzen schon am Ende Ihrer Kräfte. Der Einsatz schien in Kürze beendet zu sein. Jedoch wurde kurz vor Mitternacht, trotz der Flutung mit Stickstoff, erneut ein Glutnest gefunden.
Dieses entstand durch ein glühend heißes Rohr im inneren des Silos. Die Atemschutzträger bekämpften das Glutnest umgehend mit mehreren Feuerlöschern. Zusätzlich wurde das Rohr noch geöffnet, darin befand sich ebenfalls noch ein Glutnest.

Um 01:35 ergaben die letzten Messungen mit der Wärmebildkamera keine erhöhten Temperaturen mehr und es wurde Brandaus gegeben.

Von 8:00 Uhr morgen bis 02:30 in der Nacht standen ständig rund 125 Feuerwehrmitglieder im Einsatz. Das entspricht einer Arbeitsleistung von 2.250 Stunden. Das Funktagebuch umfasst 17 Seiten, das Einsatztagebuch umfasst über 40 Seiten. 383 Atemschutzflaschen (200/300 bar) wurden gefüllt.

Bezirksfeuerwehrkommandant Johann Thürr und Einsatzleiter Andreas Dietler sind sich einig das alle Feuerwehrmitglieder großartige Leistungen erbracht haben. Bezirksfeuerwehrkommandant Johann Thürr berichtet: "Neben dem Großeinsatz in Seefeld-Kadolz mit bis zu 16 Feuerwehren zeitgleich, dem vermeintlichen Autobusunfall mit 5 Feuerwehren, kam es zu mehreren Verkehrsunfällen im gesamten Bezirk aufgrund der Witterungsverhältnisse. Nur durch unser starkes Feuerwehrsystem sind solche Leistungen machbar."

Einsatzkräfte:
Alberndorf
Auggenthal
Großharras
Hadres
Haugsdorf
Jetzelsdorf
Mailberg
Obritz
Peigarten
Pernersdorf
Pfaffendorf-Karlsdorf
Seefeld-Kadolz
Untermarkersdorf
Watzelsdorf
Wullersdorf
Zellerndorf
Zwingendorf
Bezirksfeuerwehrkommando Hollabrunn
Rotes Kreuz
Polizei

Quelle und Bilder: www.feuerwehren-hl.at






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