Mit Spezialeinheit in den Sudan
Datum: 05.08.2003 11:30:50
Thema: Unwetter und Katastrophen


FOTO: RK VorarlbergEs trifft sie immer wieder. Die "armen" Länder bzw. dessen bemitleidenswerte Bewohner. Mittelamerika, Nicaragua, Honduras und jetzt den Sudan. Was wissen wir schon über diese Region, über diese Staaten?
Ah, ja, Bananen, Urwald, tropische Temperaturen, Unruhen. Und dann kam das größte Unwetter seit 70 Jahren, berichtet Omer Osman, Generalssekretär des Sudanesischen Roten Kreuzes.

Starke Regenfälle haben in nur fünf Stunden den Fluß Gash zu einer vernichtenden Größe anschwellen lassen. Die Flutwelle zerstörte am 2. August die Schutzdämme der Stadt Kassala und begrub 50.000 Häuser unter Wasser und Schlamm. Für die Bewohner von Kassala und den Dörfern am Flusslauf war der Gash der Teufel in elementarem Gewand. Gnadenlos auf der Jagd nach Leben, brutal in der Vernichtung von Hab und Gut. In Stunden setzte er Wassermassen in für uns unvorstellbaren Dimensionen in Bewegung. Im Tal liegende Orte wurden wie Treibholz weggespült, die Stadt Kassala völlig überflutet. Todesopfer und Vermisste, eine völlig zerstörte Infrastruktur blieben als stumme Zeugen dieser Naturkatastrophe zurück.

Obwohl im sonst sehr trockenen Sudan Wassermassen das Bild beherrschen, ist Trinkwasser ein absoluter Mangel und die Regierung des Sudan hat einen dringenden Appell an das Internationale Rote Kreuz gerichtet. Neben Medikamenten, Nahrungsmitteln und technischer Hilfe wird besonders Trinkwasser (Specialised-water) und sauberes Gebrauchswasser (Mass-water) dringend benötigt und zum Überlebensfaktor für die leidgeprüfte Bevölkerung. Wieder einmal (nach Ruanda, Tansania, Polen, Nicaragua etc.) wurden das Österreichische und das Deutsche Rote Kreuz von der Föderation (Gemeinschaft aller nationalen Rotkreuzgesellschaften) um Entsendung einer Schnelleinsatzgruppe-Trinkwasseraufbereitung (=ERU-WatSan) ersucht.

Binnen weniger Stunden konnte mittlerweile eine Schnelleinsatzgruppe, zwei komplette Trinkwasseraufbereitungsanlagen, die benötigten Chemikalien, die notwendige Ausrüstung und ein entsprechendes Transportflugzeug organisiert werden. In einer Gemeinschaftsaktion haben DRK und ÖRK ihre Schlagkraft unter Beweis gestellt und können schon morgen die ERU-WatSan in das Krisengebiet entsenden.

Einer der sechs Trinkwasserspezialisten ist der in vielen internationalen Hilfs-einsätzen erfahrene Bregenzer Notfallsanitäter Werner Meisinger.

Text & Foto: Aussendung RK Vorarlberg





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