Notruf NÖ: 10 Jahre Notrufleitstelle in Niederösterreich (xxxxxx)
Datum: 12.09.2013 20:57:23
Thema: Zivilschutz


wax.at News
St Pölten - 12.09.2013 (Notruf NÖ)

Das Erfolgsprojekt Notruf NÖ ist heuer zehn Jahre jung geworden. Seit der Gründung im Jahr 2003 gab es in der Reorganisation der Leitstellenlandschaft in Niederösterreich immense Änderungen, Verbesserungen und neue Systemtechniken zu verzeichnen. Die Entwicklung zu einer der größten - und vor allem qualitativ hochwertigsten - Notrufleitstellen Europas, ja sogar weltweit, sorgte sowohl im eigenen Bundesland, aber auch international für Aufsehen. ,,Wenn man weiß, dass heute in Niederösterreich die mittlere Erreichbarkeit eines Notarztwagens zwölf Minuten und ein paar Sekunden ausmacht, wo andere Länder zwanzig und fünfundzwanzig Minuten brauchen, dann sieht man, dass das wirklich eine ganz exzellente Qualität ist, die hinter Notruf Niederösterreich steht." sagt Landeshauptmann-Stv. Mag. Wolfgang Sobotka.


Die Notwendigkeit der Neustrukturierung der Notrufleitstellen der Rettungsorganisationen hat sich bereits zum Ende des vorigen Jahrhunderts abgezeichnet. Sowohl international aber auch in Österreich stellte sich die Frage, wie man jahrzehntelang althergebrachte Systeme modernisieren könnte. Den Ausschlag gab eine Studie des Landes Niederösterreich, dass fast 90 Notrufstellen für den Rettungsdienst nicht mehr zeitgemäss sind und einer dringenden Reform bedürfen. Die Weiterentwicklung der Notfallmedizin, der Krankenhauslandschaft und vieler anderer Faktoren beeinflusste die Notfallrettung nachhaltig. Nahezu ausgenommen davon war die Entwicklung der Notrufbearbeitung, die Abläufe und Systematiken wurden seit der Einführung der ersten Notrufnummern in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts nur geringfügig angepasst.

Die Koordination der Notfallrettung ist über Gemeinde-, Bezirks- und Landesgrenzen hinweg notwendig, aber auch die Planung und Durchführung von nicht-zeitkritischen Krankentransporten unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten stellen neue Anforderungen dar. Die Arbeit aller anerkannten Rettungsorganisationen, sowohl am Boden als auch in der Luft, sowie am Berg, am und im Wasser oder in Höhlen und der Einsatz von Such- und Rettungshunden sowie von mobiler psychologischer Betreuung geht seit Jahren am Einsatzort Hand in Hand. Die Alarmierung und Einsatzlenkung jedoch, fand immer getrennt statt. Damit auch in der Disposition keine Informations- und Zeitverluste entstehen, war es notwendig die Kommunikationsdrehscheibe zu bündeln. Unter der Ägide des Roten Kreuzes wurde das Kind "Notrufleitstelle" aus der Taufe gehoben. Der Arbeitersamariterbund und die Christophorus Flugrettung beteiligten sich von Beginn an, an diesem Projekt. Viele bestehende Strukturen wurden hinterfragt und geändert, moderne Techniken - sowohl im Ablauf als auch in der Kommunikation - wurden implementiert und werden nach wie vor weiterentwickelt. Dies rief nicht nur positive Stimmen hervor, sondern es wurde in den ersten Jahren viel diskutiert. Doch über die erste Zeit hinweg, wurde die Leistungsfähigkeit und Qualität der Notrufleitstelle des Rettungsdienstes in Niederösterreich anerkannt. Innerhalb der Einsatzorganisationen, in der Politik und Wirtschaft, aber auch in der Gesellschaft. Bereits vier Jahre nach der Gründung der Organisation, stellte das Land Niederösterreich das System auf eine finanzielle gesunde Basis, indem es als Hauptgesellschafter einstieg und die Finanzierung sicherstellte.

Die Einführung einer standardisierten Notrufbearbeitung, die mit der Inbetriebnahme von Beginn an einherging, stellt sicher, dass jeder Anrufer dieselbe hochwertige Unterstützung erhält und gleichzeitig zu überlebensnotwendigen Erste-Hilfe-Maßnahmen angeleitet wird, bedeutete einen weiteren Meilenstein in der Notfallrettung. Gemeinsame Studien mit wissenschaftlichen Instituten und Einrichtungen bestätigen diesen Weg. Mehr Menschen überleben bedrohliche Erkrankungen und Verletzungen, seitdem die Zeit bis zum Eintreffen der Profis nicht mehr ungenützt verstreicht. Ebenso ist es dadurch möglich, die Qualität der Leistung von Notruftelefonisten zu bewerten. Durch immense Anstrengungen in der Qualitätssicherung in Niederösterreich gelang es Notruf NÖ in den Kreis der "Accredited Centers of Excellence" aufgenommen zu werden. Von 3.000 Leitstellen weltweit schaffen dies nicht mal 100, in Kontinentaleuropa nur Niederösterreich.

Auch der Einsatz modernsten Techniken und Medien verbessern jene Tätigkeit, welche als oberstes Ziel gilt: Hilfe zu bringen, wenn ein Mensch in Not ist. Die Alarmierung wurde durch Notruf NÖ völlig in Eigeninitiative modernisiert. Bereits im Jahre 2004 startete das Zeitalter der digitalen Alarmierung. Geplant, errichtet, betrieben und gewartet durch die Kommunikationsexperten von Notruf NÖ ist das hochverfügbare, satellitengestützte digitale Pagernetz die sicherste Alternative auch eine große Anzahl an Einsatzkräften sekundenschnell gleichzeitig zu alarmieren. Mittlerweile haben nicht nur auch die Feuerwehren im eigenen Land dieses Alarmsystem übernommen, sogar externe Partner wie Betreiber von kritischer Infrastruktur in anderen Bundesländern verlassen sich auf die Pagertechnik aus Niederösterreich.

Notruf NÖ Geschäftsführer Ing. Christof Constantin Chwojka erklärt: "Die übergreifende Koordinierung von Notfallrettungseinsätzen aus organisatorisch und technisch einer Leitstelle, welche an den vier Betriebsstätten St. Pölten, Tulln, Mödling und Zwettl positioniert ist, bringt dem Hilfesuchenden immense Vorteile."
Der Überblick aller Rettungskräfte im gesamten Bundesland stellt sicher, dass immer der schnellste und geeignetste zum Einsatz kommt und nicht erst gesucht werden muss. Die punktgenaue Übermittlung des Einsatzortes, weitführende Daten über den Patientenzustand erleichtern die Arbeit der Einsatzkräfte und verbessern dadurch das Outcome von Patienten. Auch die Verknüpfung von präklinischen und klinischen System birgt Potential. So wurden mittlerweile alle Landeskliniken an die Systeme von Notruf NÖ angebunden, somit werden Patientendaten für Transporte nurmehr elektronisch und damit gesichert übermittelt. Diese Informationen stehen der gesamten Reihe an der Patientenversorgung beteiligten Personen zur Verfügung. Auch die Implementierung des NÖ Ärztedienstes war nur eine logische Konsequenz. Im Auftrag des Landes NÖ organisiert Notruf NÖ auch die niederschwellige hausärztliche Versorgung der Bevölkerung zu den Nachtzeiten.

Aber auch in der Zukunft gibt es noch viel zu tun. Die bestehende Systeme werden laufend evaluiert, weiter verbessert und ausgebaut, sowohl in ihren Abläufen als auch in den Techniken. Die Weiterentwicklung in allen Bereichen hält noch viele Aufgaben bereit. So testen nun auch schon drei Alarmzentrale der NÖ Feuerwehren die Gesamtkomponenten von Notruf NÖ. Damit arbeiten die Einsatzkräfte nicht nur am Notfallort eng zusammen, sondern auch schon im Bereich der Alarmierung und Disposition. Damit gehören Zeit- und Informationsverluste der Vergangenheit an. Aber auch Schlagworte wie Telemedizin stehen am Stundenplan von Notruf NÖ. Gemeinsam mit den NÖ Landeskliniken werden seit längerer Zeit verschiedene klinische Unterstützungsmöglichkeiten für die Profis am Einsatzort geprüft und die Umsetzung geplant. Auch die Einbindung der niedergelassenen Ärzte und der Pflegeheime stellt eine Aufgabe für die nahe Zukunft dar. Und wer weiß welche modernen Techniken zukünftig auf den Markt kommen, welche dann dafür eingesetzt werden wofür Notruf NÖ steht: Hilfe und Unterstützung zu bringen, dort wo sie notwendig ist.

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Quelle und Bilder: Notruf-NÖ Presse






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