Entschärfung und Bergung von Brandstäben
Datum: 21.08.2003 06:21:31
Thema: Einsätze Exekutive & Kriminalität


Nach einer Notlandung eines Militärflugzeuges der Reichsdeutschen Wehrmacht am 4. Jänner 1941 auf dem Umbalkees, Gemeindegebiet Prägraten a. Gr., ca. 3.200 Meter Seehöhe, wurde das Flugzeugwrack damals nicht geborgen und auf dem Gletscher belassen. In den Folgejahren ist das Wrack im Firnschnee und Gletschereis versunken.

Durch die starke Gletscherabschmelzung der vergangenen Jahre aperte das Flugzeugwrack ca. 500 Meter Seehöhe unterhalb des damaligen Notlandeplatzes großteils aus und die Wrackteile lagen großflächig auf dem Gletscher verstreut herum. Bei der Besichtigung dieser Teile wurden auch sogenannte "Brandstäbe" vorgefunden und als noch explosives und gefährliches Kriegsmaterial beurteilt. Da die Fundstelle dieser explosiven und gefährlichen Brandstäbe im Bereich des Gletscherrandes auf Seehöhe ca. 2.700 Meter liegt und allgemein zugänglich ist, wurde zur allgemeinen Gefahrenabwehr vom Leiter der Alpinen Einsatzgruppe Lienz der Entminungsdienst beim BKA zur Entschärfung und Bergung dieser Brandstäbe angefordert. Am 19.08.2003 vormittags wurden die Beamten des Entminungsdienstes und der Leiter der AEG Lienz vom Hubschrauber des BMI, Einsatzstelle Innsbruck, zur Fundstelle geflogen. Es wurden in der Folge im Bereich der Liegestelle des Flugzeugwrackes, welches auf eine Länge von 500 Meter verstreut ist, insgesamt 98 Stück, großteils noch "scharfe" Brandstäbe entschärft. Die entschärften und gesammelten Brandstäbe wurden mit dem Hubschrauber nach Ströden geflogen und werden von dort mittels KFZ von den Beamten des Entminungsdienstes zur Entsorgung nach Graz verbracht. Die Entschärfung und Bergung der insgesamt 98 Stk Brandstäbe verlief unfallsfrei.





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