Suizidankündigung löste Großeinsatz in Neulengbach aus (xx)
Datum: 28.04.2014 06:26:13
Thema: Einsätze Allgemein


wax.at News
Die Feuerwehrmitglieder aus Neulengbach verfolgten die Nachrichten über die Explosion mit Hauseinsturz in Wien ,,Mariahilferstraße"
und waren auch in telefonischem Kontakt mit vor Ort eingesetzten Kräften in Wien.

Am Samstag um 16.21 Uhr kam die Alarmierung für die Feuerwehr Neulengbach ,,Gasaustritt in Neulengbach, Laa", mit der Meldung, dass die Polizei vor Ort sei. Bekannt war, dass sich in dieser Region keine Erdgasleitung befindet.

Auf der Anfahrt zum Einsatzobjekt zählten wir die Polizeiautos, 1,2,3,4,5. Was war hier los?

Die Erkundung ergab, dass eine schriftliche Suizidankündigung vorlag, aus der hervorging, dass sich ein brennbares
Gasgemisch in der Wohnung befinden sollte und man möge keinesfalls die Türe öffnen.
Seitens der Polizei wurden bereits die Räumung des Objektes und die Stromabschaltung veranlasst.
Aufgrund der Umstände wurde seitens der Feuerwehr entschieden, über ein Dach der Veranda und
ein Fenster im Obergeschoß mittels Leiter in die Wohnung vorzudringen.

Parallel wurde eine Löschleitung aufgebaut um einen etwaigen Brand sofort löschen zu können.

Zwischenzeitlich wurde mit dem Gasmessgerät der Feuerwehr Neulengbach und mit Leiterteilen
versehen gemeinsam mit der Polizei das Dach der Veranda bestiegen und seitens der Polizei das
Wohnungsfenster eingeschlagen. Daraufhin meldete sich der Suizidverdächtige und öffnete das
Fenster, sodass die Polizei in die Wohnung einsteigen und den Verdächtigen ins Freie führen konnte.
Seine Bitte war noch, die Polizei möge seinen gepackten Koffer mitnehmen, wenn er jetzt nach ,,Mauer"
komme - wo er bereits Bekanntschaft machte - da er dort seine persönlichen Sachen benötige.
Die Messung mit dem Gasmessgerät ergab, dass keinerlei brennbares Gas in der Wohnung gemessen
werden konnte. Die Erkundung der Wohnung ergab, dass sich eine Flasche mit Stickstoff in der Wohnung
befand und diese auch aufgedreht war.
Stickstoff ist ein unbrennbares Gas und befindet sich als Hauptbestandteil mit 78% in der Luft und kann
in entsprechenden Mengen den Sauerstoff verdrängen und erstickend wirken aber ist nicht brandfördernd
sondern wirkt bei einem Brand erstickend.
Die Erleichterung bei den Einsatzkräften war groß, die Umstände von Wien für die Explosion waren zu
diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.
Die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte funktionierte ausgezeichnet, um 17.30 Uhr konnte die
Feuerwehr Neulengbach einrücken und die Einsatzbereitschaft herstellen.

Eingesetzt waren:
Feuerwehr Neulengbach mit 19 Mitgliedern und 4 Fahrzeugen
Polizei
Rotes Kreuz Neulengbach
Bericht: Ignaz Mascha


Damit war es am Samstag aber noch nicht vorbei. Um 23.18 Uhr wurde die Feuerwehr Neulengbach
zu einer Fahrzeugbergung am Kreisverkehr - Autobahnzubringer alarmiert. Hier war ein Pkw von der
Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt.

Der Lenker, glücklicherweise einziges Opfer dieses tragischen Unfalls, für den selbstverständlich die
Unschuldsvermutung gilt, hatte zuvor mit Sicherheit keinen schweren Verkehrsunfall auf der A1 verursacht,
unter keinen Umständen Fahrerflucht begangen, war auch nicht durch den halben Bezirk vor der
Polizei geflüchtet, hatte keineswegs eine Straßensperre durchbrochen, auch nicht versucht, ein Polizeifahrzeug
von der Fahrbahn abzudrängen und war nicht alkoholisiert und mit der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit
unterwegs, weshalb die Unfallursache völlig im Dunklen liegt. Er erlitt bei dem tragischen Vorfall Verletzungen unbestimmten Grades.

Auf Ersuchen der örtlich zuständigen FF St. Christophen barg die FF Neulengbach-Stadt das Fahrzeug und
stellte es an einem gesicherten Ort ab.

Eingesetzt waren:
Feuerwehr Neulengbach mit 3 Fahrzeugen und 8 Mitgliedern
Feuerwehr St. Christophen
Polizei
Rettungsdienst und Notarzt
Bericht: Markus Peter
wax.at News


Quelle und Bilder: http://www.ff-neulengbach.at






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