Herausfordernder Feuerwehr-Schadstoffeinsatz mit regloser Person in Pottendorf (xxx)
Datum: 24.07.2014 13:46:03
Thema: Einsätze Allgemein


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Am 23. Juli 2014 gegen 23:00 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Pottendorf vom diensthabenden Leitstellendisponenten der Feuerwehr-Bezirksalarmzentrale Baden zu einem Schadstoffeinsatz mit dem Lagebild „ Vermutlicher Kohlenmonoxyd Austritt mit regungsloser Person“ alarmiert. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle wurde die bewusstlose Person, welche sich bereits im Freien befand, durch die ebenfalls alarmierten Rettungskräfte des Roten Kreuz Landegg erstversorgt.

Nach Rücksprache des Feuerwehr-Einsatzleiters Feuerwehrkommandant Adolf Pfingstl mit der Gattin der verunglückten Person, war dieser mit Kunststoffbeschichtungsarbeiten bei geschlossenen Fenstern im Keller beschäftigt. Ein stark beißender und ätzender Geruch drang aus dem Wohnhaus. Da durch die hohe Konzentration von Lösungsmittel Explosionsgefahr bestand, wurde die Einsatzstelle großräumig abgesichert und eine entsprechende Beleuchtung sowie ein vorbeugender Brandschutz aufgebaut. Da sich laut Aussage der Hausbewohner noch Tiere im Haus befanden, wurde ein Atemschutztrupp mit der Erkundung mittels Mehrgasmessgerät, sowie zur Tierrettung und bergen des Behältnis (Kunststoffbeschichtung) beauftragt. Erschwerend für den Atemschutztrupp erwies sich, dass sich bei allen Fenstern keine Griffe zum Öffnen dieser befanden sowie mehreren Türen versperrt waren. Die vermisste Katze konnte gerettet und der Besitzerin übergeben werden. Nachdem das ca. 30 Liter Behältnis durch den Atemschutz-Trupp geborgen wurde, ergab sich ein erneutes Problem für alle Einsatzkräfte – da sich auf diesen, die Zusammensetzung und die eventuellen Gefahren – bzw. Sicherheitshinweise sowie die Erste Hilfs Maßnahmen leider nur in Rumänischer Sprache befanden. Nach Eintreffen des ebenfalls alarmierten Notarztes aus Wr. Neustadt wurde die verletzte Person stabilisiert und in das nächst gelegen Krankenhaus eingeliefert.

Nach Öffnung der Fenster, zwecks Querbelüftung , wurde seitens der Feuerwehr ein Druckbelüftungsgerät in Stellung gebracht um das Gebäude zu belüften. Dies erwies sich jedoch nicht als zielführend, da die aufsteigenden giftigen Dämpfe aus dem Kellerbereich erneut in den Wohnbereich drangen. Nach Rücksprache mit der Polizei, der Feuerwehr-Bezirksalarmzentrale Baden sowie der Hausbesitzer wurde ein Betretungsverbot des Objektes bis zum kommenden Tag ausgesprochen.

Am heutigen Donnerstag, dem 24.07.2014, wurde die Freiwillige Feuerwehr Pottendorf neuerlich an die gleiche Einsatzadresse wie in den Nachstunden, zu einem Schadstoffeinsatz von einer privaten Person alarmiert. Nachdem am Vortag ein Betretungsverbot des Wohnhauses nach Austritt von Lösungsmitteln ausgesprochen wurde, waren erneut Messungen mittels Mehrgasmessgerät erforderlich. Da sich im Wohnbereich bei der Messung keine Schadstoffkonzentration ergab und kein Geruch feststellbar war, wurde das Betretungsverbot aufgehoben. Der Kellerbereich wurde ebenfalls kontrolliert und die aufgetragene Kunststoffbeschichtung war bereits ausgehärtet und abgedampft. Aus Sicherheitsgründen wurde die Hausbesitzerin über die noch herrschenden Gefahren aufgeklärt. (Fenstern im Kellerbereich geöffnet lassen und wenn möglich diesen die nächsten Tage nicht zu betreten).
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Quelle: Bezirksfeuerwehrkommando Baden
Bilder: Freiwillige Feuerwehr Pottendorf






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