Erdbeben in Nepal: Einsatz des technischen Hilfswerk beendet
Datum: 13.06.2015 19:36:56
Thema: Einsätze Allgemein


Nach 44 Tagen endete am Wochenende der THW-Einsatz in Nepal mit der Rückkehr der letzten vier Einsatzkräfte. Nach den verheerenden Erdbeben war das THW als Teil der deutschen Humanitären Hilfe mit insgesamt 33 Fachleuten im Auftrag der Bundesregierung und auf Anforderung des Auswärtigen Amtes überwiegend in Kathmandu im Einsatz. Dort haben die THW-Kräfte Trinkwasser für die Überlebenden aufbereitet, waren in verschiedenen Aufgabenbereichen für die deutsche Botschaft tätig, haben Gebäude begutachtet sowie die UN wie auch die EU in den Bereichen Logistik und Koordination der internationalen Hilfe unterstützt. Finanziert wurde der Einsatz vom Auswärtigen Amt.



Als erste internationale Organisation konnte das THW die Trinkwasserversorgung in Teilen von Kathmandu sicherstellen, bereits nach kurzer Zeit liefen die Trinkwasseraufbereitungsanlagen mit maximaler Leistung und das Wasserlabor war einsatzbereit. So konnten die Helferinnen und Helfer des THW in den letzten Wochen rund 1,4 Millionen Liter Trinkwasser an die notleidende Bevölkerung abgeben – das entspricht etwa 10.000 gefüllten Badewannen. Zum Teil holte sich die Bevölkerung das Trinkwasser direkt von den Wasserabgabestellen beim THW ab, der Großteil des lebensnotwendigen Nass wurde mit angemieteten Wassertankern in umliegende Bezirke transportiert. Kathmandu erwies sich dabei als optimaler Standort für die beiden Trinkwasseraufbereitungsanlagen: Die örtliche Wasserinfrastruktur wurde durch das Erdbeben beschädigt und viele Menschen wurden dort durch das Beben obdachlos oder konnten nicht in ihre Häuser zurückkehren. Sie campierten in mehreren Parks und wurden durch das THW mit Trinkwasser versorgt. Mit den beiden Anlagen bereiteten die Einsatzkräfte stündlich rund 10.000 Liter Wasser auf und konnten so täglich bis zu 30.000 Menschen mit sauberem Wasser nach WHO-Standard versorgen.

Zudem untersuchten die deutschen Trinkwasserfachleute in dem mitgeführten Wasserlabor unzählige Proben aus Quellen und Brunnen aus der ganzen Gegend, wodurch sich die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser deutlich verbesserte.

Mit der Entsendung der Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland (SEEWA) trug das THW dazu bei, einen der wichtigsten Notstände zu beheben: das fehlende Trinkwasser. Die Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) kam hingegen nicht zum Einsatz. Der Grund: Da bei der Rettung von Verschütteten der Zeitfaktor eine elementare Rolle spielt, haben Organisationen, die aus der Nähe des Erbebengebietes kamen, diese Aufgabe übernommen. „Der Einsatz in Nepal zeigt, dass das THW mit motivierten, gut ausgebildeten Fachleuchten fern der Heimat eingesetzt werden kann. Ich danke allen Einsatzkräften sowie ihrem privaten wie beruflichen Umfeld für die vielfältige Unterstützung“, sagte THW-Präsident Albrecht Broemme zum Abschluss des Einsatzes.

Als wichtiger Akteur der deutschen Humanitären Hilfe war das THW mit seinen Fachkräfte für die Deutsche Botschaft in Nepal aktiv. Als humanitäre Soforthilfe nach besonderen Ereignissen, wie z.B. Naturkatastrophen, unterstützt das THW bereits seit vielen Jahren das Auswärtige Amt und die weltweiten Auslandsvertretungen Deutschlands mit sogenannten „Botschaftsunterstützungsteams“. Diese speziell geschulten Teams haben in solchen Situationen die Aufgabe, die deutschen Botschaften mit Koordinierungsleistungen und bei der Krisenstabsarbeit zu unterstützen. In Kathmandu war die Hilfe des THW für die dortige Auslandsvertretung aufgrund der vielen gestrandeten Touristen besonders gefragt.

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Das Technische Hilfswerk (THW) ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit rund 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Europäischen Gemeinschaftsverfahrens sowie im Auftrag von UN-Organisationen..

Quelle und Bilder: www.thw.de






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