Stellungnahme zur aktuellen Diskussion über Brandschutz und Hochhäuser des Österreich
Datum: 17.06.2017 12:14:19
Thema: Brandschutz, Sicherheit, Beinaheunfälle


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Brandschutz rettet Leben - und steht daher an erster Stelle!

,,Brandschutz ist teuer, maßlos übertrieben und zudem ausufernd." Diese
kritischen Stimmen sind immer wieder zu hören, wenn es um die Umsetzung
verschärfter Richtlinien im Objektbau oder bei Sanierungen geht.



Das Flammeninferno im Londoner Grenfell Tower oder in Dubai
(Silvesternacht 2015) zeigen jedoch eines klar auf: professionelle
Brandschutzmaßnahmen sind weder im Neubau noch bei Sanierungsverfahren
ein kostspieliges Übel. Sie sind auch kein übertriebenes Regelwerk. Im
Gegenteil: sie sind Teil der persönlichen Sicherheit eines jeden
Einzelnen.

,,Im internationalen Vergleich ist der Brandschutz in Österreich auf
einem sehr hohen Niveau. Gerade im baulichen Brandschutz ist in den
letzten Jahren extrem viel Positives passiert, was beispielsweise Themen
wie Gebäudenutzung oder Brandlasten anbelangt" bestätigen Wiens
Branddirektor Gerald Hillinger und
NÖ-Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Armin Blutsch, beide
Feuerwehrvizepräsidenten des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes.
Ob dieser Entwicklungen können und wollen sich die Experten der
österreichischen Feuerwehrspitze auch nicht der ,,schwarzmalerischen"
Einschätzung vom Brandschutzforum Austria anschließen und weisen die
Einschätzung einer ,,unglaublichen Naivität" entschieden zurück.

,,Gerade bei Hochhäusern sind die brandschutztechnischen Auflagen sehr
engmaschig und detailliert geknüpft - und auch streng ausgelegt. Bei
Einhaltung aller dieser gesetzes- und regelkonformer Standards ist eine
Brandausbreitung in dieser Dimension und Geschwindigkeit bei uns
praktisch unmöglich", sind sich die beiden Experten einig.
Natürlich können Brände auch bei den besten Regelwerken nie zur Gänze
verhindert werden, wie dies auch bei Verkehrsunfällen etc. nicht
vermeidbar ist. Deswegen sorgt ein flächendeckendes und gut durchdachtes
Netz an Feuerwehren in Österreich zusätzlich für die notwendige
Schnelligkeit und Sicherheit. Durch kurze Anfahrtswege, sowohl in der
Stadt und am Land, bleibt es zum überwiegenden Teil bei der Bekämpfung
von Klein- und Entstehungsbränden.

Einigkeit besteht bei Österreichs Feuerwehrspitze auch darüber, dass
Brandschutz kein statisches und ein in Stein gemeißeltes Regelwerk ist,
sondern vielmehr einen lebendigen, sich ständig entwickelnden und
lernenden Prozess abbildet, der von Fachexperten im Zusammenwirken mit
Praktikern begleitet wird. An vorderster Stelle steht hier die
Prüfstelle für Brandschutztechnik des Österreichischen
Bundesfeuerwehrverbandes, die von Geschäftsführer Dipl. Ing. Wilfried
Pausa geführt wird.
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Quelle und Bilder: Richard Berger | feuerwehr.at






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