Dekontaminationsübung in Köttmannsdorf
Datum: 01.11.2003 09:32:12
Thema: Übungsberichte und Ausbildung


FOTO: Kapelari

Aufgrund eines Atomkraftwerksunfalles in Krsko (SLO), kommt es zu radioaktiven Niederschlag im Raum Mittelkärnten. Der Kern der Verstrahlung befindet sich im Raum Köttmannsdorf. Nach durchgeführter Messung der Verstrahlung müssen die eingesetzten Kräfte auf eine Verstrahlung hin kontrolliert und eventuell dekontaminiert werden. Dies gilt auch für eventuell verstrahlte Personen aus der Zivilbevölkerung.

Zielsetzung



  • Überprüfung des Ausbildungsstandes der mitwirkenden Einsatzkräfte

  • Koordination der Einsatzorganisatzionen auf Bezirksebene

  • Übung von Entstrahlung und Reinigung (Dekontamination) der Einsatzkräfte sowie Bevölkerung.

  • Einbeziehung der Bevölkerung - Bewusstseinsbildung in Bezug auf Strahlengefahr - Aufklärung





    Eingesetzte Kräfte

    Gesamteinsatzkräfte: 85 Mann - zusammengesetz aus

    Österr. Bundesheer - ABC-Zug KLagenfurt

    LFS und LFK Kärnten

    Bundespolizeidirektion Klagenfurt

    Bundespolizeidirektion Villach

    BGK Klagenfurt-Land

    BAWZ Klagenfurt-Land

    Berufsfeuerwehr Klagenfurt

    Hauptwache Klagenfurt

    Strahlenspürtrupps der Bezirke Villach-Stadt - Völkermarkt - KLgft-Land

    Feuerwehr Köttmannsdorf und Wurdach

    Landessanitätsdirektion

    Zivilschutzverband Kärnten

    BH KLagenfurt

    Notfallseelsorge - Pfarre Köttmannsdorf





    Übungsabschnitte waren:

  • Eintreffen der Einsatzkräfte und Aufbau der Einsatzleitung

  • Abspüren von Personen und KFZ auf Verstrahlung

  • Dekontamination (Reinigung) der Personen und Gerätschaften

  • Ausarbeitung und Bekanntgabe des Übungsergebnisses





    Zu Teil 1:



    Die Einsatzleitung wurde in der Garage der Baufirma Skrabl eingerichtet. Diese setzte sich aus Vertretern aller teilnehmenden Einsatzorganisationen zusammen.

    Aufgabe der EL wahr die eintreffenden Einsatzkräfte und Geräte zu erfassen sowie dem Einsatzgebiet zuzuweisen. Weiters wurde eine stationäre Funkleitstelle durch die BAWZ aufgebaut. In weiterer Folge wurden Maßnahmen für die Erfassung und Aufzeichnung der Spürmeldungen sowie Befehle getroffen.









    Zu Teil 2:



    Nach Unterweisung wurden 8 Spürtrupps ihren Ablaufpunkten zugewiesen, wobei die Trupps den Auftrag erhielten sich zu Fuß in Bewegung zu setzen und ein verunfalltes KFZ sowie 2 Personen auf Verstrahlung abzuspüren und die gemessenen Werte, welche sie mit Ihren Strahlenmessgeräten feststellten der EL über Funk mitzuteilen. In der EL wurden die eingelangten Messwerte aufgezeichnet um notwendige Maßnahmen zu setzen.



    Zu Teil 3:



    Die Spürtrupps mussten über einen abgesperrten Bereich zum DEKO-Platz vorrücken wo sie von Kräften des ABC-Zuges des Österr. Bundesheeres auf Verstrahlung hin untersucht wurden und die eingerichtete Reinigungskette absolvieren mussten. In diesem Teil der Übung war auch der Zivilbevölkerung die Möglichkeit geboten an der DEKO teilzunehmen und den Ablauf von Fachkräften erklärt zu bekommen. Nach absolvierung des DEKO-Bereiches wurde an keinen Personen eine Verstrahlung festgestellt. Danach konnten diese sich in den Aufenthaltsbereich mit entsprechender Versorgung begeben.



    Zu Teil 4:



    In der Einsatzleitung wurden die Spürmeldungen erfasst und ausgearbeitet, wobei durch alle Spürtrupps Verstrahlung am KFZ und an den Personen festgestellt wurde. Seitens der EL wurde festgestellt, dass der Absperrbereich beim verunfallten KFZ mit 10 Mykrosiebert festzulegen ist. Aufgrund der Tatsache, dass nach Absolvierung des DEKO-Bereiches durch die teilgenommenen Personen keine Verstrahlung festgestellt wurde, konnte die EL

    im Zuge der Schlussbesprechung den Einsatzkräften sowie der anwesenden Zivilbevölkerung mitteilen, dass das Ziel der Übung erreicht wurde. Durch die Anwesenheit des Notfallseelsorgers wurde auch die psychische Betreuung der betroffenen Personen und Einsatzkräfte erfüllt. Der anwesende Landesfeuerwehrkommandant sowie der Vertreter der Landssanitätsdirektion

    als auch der Vertreter der BH Klagenfurt und der Bürgermeister der Gemeinde

    Köttmannsdorf konnten sich vom Ausbildungsstand der Einsatzkräfte überzeugen. Der Vertreter des Kärntner Zivilschutzverbandes konnte überdies mittels Informationsmaterial die anwesende Zivilbevölkerung über einen möglichen Strahlenunfall und den daraus resultierenden Maßnahmen aufklären.





    Die Einsatzleitung bestand aus:



    LFK Josef Meschik, BFK Christian Laussegger, HBI Franz Primik

    BGM Thomas Goritschnig,

    AFK Max Tschemernjak, BI Josef Liendl, BI Michael Habernigg, Dr. Krischan von der Landessanitätsdirektion, einen Vertreter des ABC-Zuges, einen Offizier der Polizei, einen Vertreter der Gendarmerie und Pfarrer Michael Joham.





    Bericht verfasst durch:

    BI Koscher und BI Liendl





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