Neue Alarmierungs- und Ausrückordnung implementiert (xx)
Datum: 19.04.2023 17:16:25
Thema: News von den Rettungsorganisationen


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Wenn die Pager der Rotkreuz-Mitarbeiter:innen piepsen und ein „Notfall groß“ gemeldet wird, dann ist rasches Handeln gefragt.

Es ist mit vielen Verletzten zu rechnen, die Lage ist zu Beginn jedes derartigen Einsatzes meist noch unklar. Um die schnelle und fachgerechte Versorgung weiter zu optimieren, hat das Rote Kreuz Niederösterreich nun seine Alarmierungs- und Ausrückordnung überarbeitet und bereits mehr als 1.700 Personen auf die neuen Regeln eingeschult.

„Bei einem Großeinsatz sind viele Organisationen mit zahlreichen Einsatzmitteln vor Ort, um zu helfen“, sagt Präsident Josef Schmoll, Rotes Kreuz Niederösterreich. „Umso wichtiger ist es, die eigene Mannschaft optimal zu koordinieren und einzuteilen. Mit der neuen Alarmierung gehen wir hier einen wichtigen Schritt vorwärts.“ In Zusammenarbeit mit Notruf NÖ wurde im Laufe der vergangenen Monate dank der Auswertung und Evaluierung bestehender Einsatzdaten die Adaptierung der Alarmierungs- und Ausrückordnung bei Großeinsätzen vorgenommen.

„Mit Anfang April gilt die neue Alarmierungs- und Ausrückordnung bei Großeinsätzen. Anfang März konnten wir via Livestream mehr als 1.700 Kolleginnen und Kollegen einschulen, die weitere Implementierung geht rasch voran“, sagt Landesrettungskommandant Wolfgang Frühwirt, Rotes Kreuz Niederösterreich.

Optimale Versorgung der Betroffenen
Bei einem Großeinsatz und/oder einer Sonderlage mit vielen Betroffenen sind einsatztaktisch besondere Vorkehrungen erforderlich. „Im Fokus steht natürlich die optimale Versorgung der Betroffenen – um das zu erreichen, müssen wir bereits in der Erstphase die Weichen für einen erfolgreichen Ablauf stellen“, erklärt Frühwirt. „Ein rascher Überblick über das Ereignis – ein Erfassen und Beurteilen, wie vielen Betroffenen in welchem (Aus-)Maß geholfen werden muss, ist essentiell für den optimalen Ablauf der Rettungskette.“

Von einem Großeinsatz ist – ganz allgemein – dann die Rede, wenn mehr als fünf Menschen direkt oder indirekt betroffen sind. Je nach Zahl der Betroffenen wird das Ereignis eingestuft und die entsprechenden Rettungskräfte so gewählt, dass auch der Regelrettungsdienst immer aufrechterhalten werden kann.

Neue Einsatztaktik
Während der Einsatz läuft, ändert sich in der Wahrnehmung vor allem eines: nicht alle alarmierten Rettungsmittel fahren sofort zum Notfallort. Eine Soforteinsatzgruppe, bestehend aus einem Führungsmittel, zwei Notarzt- und drei Rettungsmitteln fährt an den Notfallort, erkundet und evaluiert die Lage und baut rasch die notwendigen räumlichen Strukturen auf. Alle weiteren alarmierten Rettungs- und Notarztmittel sammeln sich im definierten Bereitstellungsraum – etwa einen nahegelegenen Parkplatz – und rücken auf gezielte Anforderung weiter zur Einsatzstelle vor.

„Dadurch wird ermöglicht, dass am Notfallort erst die notwendigen rettungsdienstlichen Strukturen aufgebaut werden und dann nach und nach gezielt Fahrzeuge aus dem Bereitstellungsraum zur Versorgung und zum Transport der Betroffenen und Verletzten koordiniert werden“, erklärt Frühwirt die neue Einsatztaktik. „Je nach Zahl der Betroffenen befinden sich eine entsprechende Menge an Rettungsmitteln und Kriseninterventionsteams im Bereitstellungsraum.“
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Quelle und Bilder: Sonja Kellner; www.roteskreuz.at/noe






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