Rotes Kreuz NÖ: Telenotarzt geht ab Jänner in Nachtbetrieb - ASB, SMD und Johanniter Unfal
Datum: 17.12.2023 18:42:18
Thema: News aus anderen Organisationen


wax.at News
Mit Dezember ist es so weit: Ab sofort sind alle Rettungsorganisationen in Niederösterreich an das Telenotarztsystem des Roten Kreuzes angeschlossen. „Für uns ist wichtig, dass wir hier alle gemeinsam an einer Systemverbesserung arbeiten“, meint Initiator Chefarzt Dr. Berndt Schreiner, Rotes Kreuz Niederösterreich. „Letztendlich soll das Telenotarztsystem eine Entlastung des Notarztsystems, das heißt eine Reduktion der nicht notwendigen Ausfahrten, bringen. Das macht nur Sinn, wenn wir das auch tatsächlich über alle Organisationen hinweg schaffen.“



„Der Einsatz innovativer telemedizinischer Techniken stellt eine Verbesserung der präklinischen Notfallversorgung und einen effizienteren Einsatz von damit verbundenen Personal- und Sachressourcen in Aussicht“, sagt Präsident Josef Schmoll, Rotes Kreuz Niederösterreich. „Ziel ist es, dass das nichtärztliche Rettungsdienstpersonal am Einsatzort jederzeit in Echtzeit den Telenotarzt bzw. die Telenotärztin in den laufenden Versorgungsprozess einbinden kann.“

„Den nächsten Schritt wollen wir mit Jänner 2024 setzen – dann soll das System in einen Dauerbetrieb gehen“, sagt Landesrettungskommandant Wolfgang Frühwirt. „Aktuell arbeiten wir intensiv weiter an den Einschulungen, ab Jänner soll dann der Nachtbetrieb von 18 – 6 Uhr umgesetzt werden. Damit starten wir in die Phase zwei der Implementierung des Telenotarztsystems.“

Aktuell sind bereits 1.380 Notfallsanitäter:innen des Roten Kreuzes, des ASB, der Johanniter Unfallhilfe und des Sozialmedizinischen Dienstes eingeschult und 40 Standorte an das System angebunden. „Bei den knapp 180 bis dato durchgeführten Telenotarzt-Einsätzen konnten wir bereits wesentliche Erkenntnisse sammeln. Was aber besonders wichtig ist: Sowohl von den Patient:innen als auch von den Sanitäter:innen wie auch den Ärzt:innen wird das Angebot sehr positiv aufgenommen“, so Schreiner.

Das System Telenotarzt

Hinzugezogen wird der Telenotarzt/die Telenotärztin vor allem dann, wenn es etwa um die Beratung und Unterstützung der Sanitäter:innen bei nicht kritischen Patient:innen geht. Aber auch, wenn sich der Zustand von Patient:innen plötzlich verschlechtert, kann dieses System das Intervall bis zum Eintreffen des/der nachgeforderten Notarztes/Notärztin verkürzen. Das Hauptgewicht bei den Einsätzen liegt aktuell in der EKG-Beurteilung, außerdem wurden bereits auch mehrere Einsätze durch den Telenotarzt/die Telenotärztin betreut und begleitet, während ein:e Patient:in ins Krankenhaus gebracht wurde.

Bisher wird das System immer dann aktiviert, wenn sich eine:r der Telenotärzt:innen anmeldet. Mit Jänner erfolgt die Umstellung auf einen regelmäßigen Nachtbetrieb, bei dem die „Ressource“ Telenotarzt immer von 18 bis 6 Uhr morgens verfügbar sein soll. Das Rote Kreuz Niederösterreich arbeitet mit dem System corpuls.mission, das einen sehr einfach Zugang sowohl für die Sanitäter:innen als auch für die Ärzt:innen bietet. Die Sanitäter:innen können sich vor Ort mit dem Smartphone oder Tablet mit dem:der Telenotarzt:Telenotärztin verbinden. Diese:r verfolgt – unabhängig vom eigenen Standort – vor dem Laptop oder Tablet den Einsatz und kann entweder Browser-basiert oder via App mit den Sanitäter:innen kommunizieren und auf die notwendigen Daten zugreifen. Bei der Software handelt es sich um ein zertifiziertes Medizinprodukt, das zudem auch die notwendigen Voraussetzungen für den notwendigen Datenschutz schafft.
wax.at News


Quelle und Bilder: Sonja Kellner; www.roteskreuz.at/noe






Dieser Artikel kommt von wax.AT - Das Portal für Feuerwehr und Rettungsdienst
https://www.wax.at

Die URL für diesen Artikel ist:
https://www.wax.at/modules.php?name=News&file=article&sid=62350