2 junge Burschen hilflos verbrannt
Datum: 09.01.2004 16:54:07
Thema: Brandeinsätze


FOTO: FF Ollern

Wie bereits berichtet ist es in den NAchtstunden des 4.1 zu einem Horrornfall in Sighartskirchen gekommen. Hier nun der Bericht einer der eingesetzten Feueerwehr.

Am 4.1.2003 um ca. 2 .15 Uhr wurde die Feuerwehr Ollern zu einem für unsere Kameraden schwierigen Einsatz gerufen. Um ca. 2 Uhr ist aus ungeklärter Ursache ein mit 4 aus Sieghartskirchen stammenden Jugendlichen besetzter Pkw im Ortsgebiet von Wagendorf (Gemeinde Sieghartskirchen) ins Schleudern geraten und anschleißend durch einen Gartenzaun gestoßen. Danach wurde der PKW in die Luft geschleuderte. Beim Aufprall auf eine Gartenbauer mit dem Fahrzeugdach hat sich der PKW nochmals überschlagen und ist anschließend im Nachbargarten zu liegen gekommen. Durch das Aufplatzen des Treibstofftanks ist der PKW sofort in Brand geraten. Zwei der Insassen konnten sich schwer verletzt aus dem Wrack befreien.
Zwei eingeklemmte junge Männer (20 und 17 Jahre) konnten sich nicht mehr aus dem Fahrzeug und verbrannten hilflos. Die beiden Männer dürften schwer Verletzt vermutlich bewusstlos gewesen sein.
Beim Eintreffenden der Feuerwehren Sieghartskirchen Ollern und Röhrenbach stand der PKW in Vollbrand. Rasch konnte von RLF Sieghartskirchen der Fahrzeugbrand gelöscht werden. Allen war klar, für die beiden Männer im Wagen gibt es keine Hilfe mehr. Die aus dem Fahrzeugwrack gekletterten Jugendlichen, beide 17 Jahre, lagen auf der Straße. Betreuung der Verletzten und Schockbekämpfung waren die ersten Maßnahmen unserer Wehr. Nach dem Eintreffen von zwei Notarztteams konnten die Verletzten stabilisiert werden. Besondere Belastung für die Einsatzkräfte war, dass die Toten und Verletzten Freunde bzw. Bekannte der Feuerwehrkameraden waren. Des weiteren war für einige Feuerwehrkameraden mit Kindern die größte Sorge ob die im brennenden Auto befindlichen Personen nicht die eigenen Kinder sind. Telefonate über Handy wurden pausenlos geführt bis feststand, dass es sich nicht um Kinder unserer Kameraden handelt. Die Tatsache, dass der Unfall im Heimatort passierte war ebenso eine Belastung da ständig Angehörige an der Einsatzstelle eintrafen.
Nach dem Abtransport der Verletzte in Krankenhäuser wurde mit der unangenehmen Leichenbergung begonnen.
Die Nachbetreuung der Einsatzkräfte wurde im Anschluss an den Einsatz im Feuerwehrhaus sowie in den folgenden Tagen bei Treffen der Feuerwehrkameraden einigermaßen erfolgreich durchgeführt.

Eingesetzte Kräfte:
3 Feuerwehren 48 Mann
1 RLF
2 TLF 4000
1 KRFS
1 KLF
1 KDO
2 NAW
Gendarmerie


Text & Foto: FF Ollern / Herbert Obermaißer





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