Gefährlicher COBRA-Einsatz in Enns
Datum: 10.01.2004 07:45:25
Thema: Einsätze Exekutive & Kriminalität


Ein 45-jähriger Mann aus Enns kam am 08.01.2004 gegen 00.20 Uhr alkoholisiert nach Hause nach 4470 Enns, Mittermayrgutstraße 1.
Als seine Gattin, welche bereits im Bett lag, nachschaute, stand er in der Küche und hatte eine geladene Pistole in der Hand. Der Ehegatte besitzt für die Faustfeuerwaffe eine Waffenbesitzkarte. Er beschimpfte seine Gattin und abschließend drohte er ihr: "?Ich mach dich gar- ich blas dich nieder".

Dabei richtete er die Waffe gegen den Brustkorb seiner Frau. Ihre gemeinsame 13-jährige Tochter versuchte vorerst beide zu trennen und den Streit zu schlichten. Nachdem der Ehemann / Vater aber nicht zu beruhigen war, flüchteten beide ins Kinderzimmer flüchten, versperrten die Türe und verständigten per Handy die Gendarmerie. Als der 45-jährige gegen die Türe trat, flüchteten die beiden Frauen durchs Fenster ins Freie, wo sie von der Gendarmeriepatrouille Enns Sektor 1 aufgegriffen wurden.Aufgrund der Gefahrenlage (alkoholisierter Waffenbesitzer, der die Waffe in Anschlag gebracht hatte) wurde umgehend die das Einsatzkommando Cobra verständigt. Aufgrund des Sachverhaltes wurde gleichzeitig gegen den Tatverdächtigen vom LG Steyr ein mündlicher Haftbefehl erteilt.


Die diensthabende Bereitschaft rückte nach Verständigung sofort aus und langte um 01.25 Uhr am Tatort ein. Dort wurde sie von den anwesenden örtlich zuständigen Gendarmeriekollegen Enns Sektor 1 in die Lage eingewiesen, bzw über die bislang bekannten Erkenntnisse informiert. Zusätzlich wurde bekannt, dass der Mann zuhause im alkoholiserten Zustand Medikamente zu sich genommen hatte.

COBRA-Zugriff:
Tatverdächtiger versucht zur Waffe zu geifen: Um 02.15 Uhr wurde mit der Annäherung zum Objekt begonnen, sowie die Außensicherung enger gezogen. Beamte der COBRA drangen durch das geöffnete Fenster mittels Leiter in das Kinderzimmer ein. Durch den angrenzenden Vorraum gelangten die Beamten dann in das Schlafzimmer wo sie den Tatverdächtigen offensichtlich schlafend im Bett antrafen. Dieser wurde sofort waffenmäßig unter Kontrolle gebracht und massiv angesprochen um ihm den Polizeieinsatz zu verdeutlichen. Ein EKO-Beamter erkannte daraufhin sofort eine unter dem Kopfpolster liegende Faustfauerwaffe, welche der Beamte sofort entfernte.Nachdem sich in der Folge 2 weitere Beamte dem Täter näherten um dessen Arme zu fixieren, versuchte dieser zu einer weiteren, unter dem Kopfpolster befindlichen FFW zu greifen. Den Beamten gelang es dies zu verhindern und den Tatverdächtigen, welcher agressiv Widerstand leistete und auch heftig körperlich sich zur Wehr setzte, mit körperlicher Gewalt vom Bett auf den Boden zu ziehen und ihn dort zu fixieren.Bei einer kurzen Durchschau des Schlafzimmers wurde in einer Nachttischlade eine weitere FFW (Glock 17) in geladenem Zustand aufgefunden.Bei den beiden unter dem Kopfpolster befindlilchen Waffen handelte es sich um eine Pistole "COLT MK IV, Kal. 45ACP und einen Revolver "COLT Phytoon 357 Magnum. Beide FFW waren in geladenem Zustand. Weiters lagen mehrere Patronen im Bett verstreut. Bei einer ersten Nachschau konnte weiters Kriegsmaterial (eine Maschinenpistole) im Keller des Tatverdächtigen aufgefunden werden. Der Mann war bisher unbescholten, Mitglied in einem Schützenverein und besass für die Faustfeuerwaffen auch eine Waffenbesitzkarte der Bezirkshauptmannschaft.Der Tatverdächtige wurde nach Abschluss der Erhebungen in die
JA Steyr eingeliefert.Gegen den Verdächtigen wurde weiters ein vorläufiges Waffenverbot erlassen
und es wurde ein Betretungsverbot für das Wohnhaus ausgesprochen.





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