wax.AT - Das Portal für Feuerwehr und Rettungsdienst - Freisprüche im Prozess um Brand in Alu-Werk

Sehr beeindrucken war nach Auskunft eines Prozessteilnehmers die hohe Anzahl an Feuerwehrkameraden die in Brauner Uniform erschienen waren um OBI Winkler den Rücken zu stärken - und bei der Urteilsverkündung applaudierten. Einige Fakten aus der Verhandlung hier bei uns.

Urteilsbegründungen:
Staplerfahrer - der Staplerfahrer hätte die Gefahr nicht erkennen können, da er nicht wusste, dass bei diesen Rohren heisse Luft austrat und normalerweise in dieser Höhe keine Paletten gelagert werden

BSB Kdt. Winkler - er sei mit seiner Aufgabe als BSB aufgrund der (fast explosionsartig gewachsenen) Größe des Firmenareals überfordert gewesen. Trotz seiner gewissenhaften Kontrollen und Begehungen als BSB hatte er von den ausnahmsweise so hoch gestapelten Paletten vor den Abluftrohren nichts wissen können und daher auch keine Maßnahmen dagegen setzen können. Diese Tatsachen wurden vom Sachverständigen bekräftigt, auch die gewissenhafte Arbeit, die Hr. Winkler als BSB geleistet hat.

Der Freispruch stützt sich eigentlich auf das Gutachten des DI Pausa. Es kam heraus, dass der BSB hervorragende Arbeit leistete (Begehungen, Beanstandungen u. deren Beseitigung), dass er aber bei der explosionsartigen Vergrößerung der Firma in den letzten Jahren alleine mit der Aufgabe als BSB sicherlich überfordert gewesen sei. Paletten wruden an dieser besagten Wand schon immer gelagert, nur nicht bis zur Höhe der Abluftrohre - dass dies einmalig jedoch höher gelagert wurde, konnte der BSB nicht bemerken, da er ja nicht täglich Begehungen machen konnte. Herausgekommen ist quasi, dass er deswegen nicht strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden kann, weil er das nie beanstandet hat, weil auch nie dort so hoch gelagert wurde.