Ute Bock und Oe3-Gemeinde mit dem 10. Rotkreuz-Preis ausgezeichnet
Datum: 06.05.2004 17:24:20
Thema: News von den Rettungsorganisationen


Wien (Rotes Kreuz) – Die Fluechtlingshelferin Ute Bock und Oe3-Chef Georg Spatt – stellvertretend fuer die Oe3-Hoerergemeinde – wurden heute mit dem Humanitaetspreis des Roten Kreuzes aus der Heinrich Treichl-Stiftung ausgezeichnet. Der Preis wurde heuer zum zehnten Mal an Personen vergeben, die durch hervorragende Leistungen ihre humanitaere Gesinnung bewiesen oder im Rahmen ihrer Arbeit zur Verbreitung der humanitaeren Grundsaetze des Roten Kreuzes beigetragen haben.

Rotkreuz-Praesident Fredy Mayer hob bei der Preisverleihung die Bedeutung des humanitaeren Engagements aller hervor, „da heute in allen gesellschaftlichen Bereichen ein Einschmelzen der Ethik, des Empfindens fuer hoehere Werte und der schlichten Anstaendigkeit“ festzustellen sei. Selbst die Politik suche den Konflikt mit der Zivilgesellschaft geradezu. Vor diesem Hintergrund aenderten sich auch Stellung und Bedeutung des Roten Kreuzes: „Die punktuelle Linderung des Leides kann nicht laenger den Kampf um zivilisatorische Minima ersetzen“, so der Rotkreuz-Praesident.

Ute Bock, 1942 in Linz geboren, kuemmert sich seit Anfang der neunziger Jahre um jugendliche Asylwerber in Wien. Sie organisiert private Wohngemeinschaften, die sie selbst finanziert und in ihrer Freizeit betreut. Ihr Wohnprojekt hat sich mittlerweile auf 28 Wohnungen ausgeweitet. Zusaetzlich hat sie fuer mehrere hundert Asylwerber eine Meldeadresse und juristische Beratung organisiert, damit sie ihre Asylverfahren weiterfuehren koennen. „Ich glaube nicht, dass es klug ist, eine Gruppe von Unzufriedenen und Benachteiligten zu schaffen“, sagt Ute Bock ueber ihr Engagement.

Oe3-Chef Georg Spatt nahm den Preis heute stellvertretend fuer die gesamte Oe3-Hoererfamilie entgegen: "Es geht um die unzaehligen Oe3-Hoererinnen und Oe3-Hoerer, die tatkraeftig mit dabei waren, jedes Mal dann, wenn Oe3 – oftmals in enger Partnerschaft mit dem Oesterreichischen Roten Kreuz – aufgerufen hat, fuer andere da zu sein. Dann da zu sein, wenn ein Erdbeben die Wasserversorgung im Iran lahm legt; dann, wenn ein Krieg die medizinische Grundversorgung im Irak zusammenbrechen laesst; dann, wenn ueber Nacht die Fluten tausenden Oesterreichern alles nehmen, was sie sich ueber Jahre aufgebaut haben und dann, wenn behinderte Kinder in Oesterreich, ohne die Hilfe von anderen nicht weiter koennen. Die Oe3-Hoerer waren immer wieder von neuem da und haben alleine in den letzten drei Jahren Geld- und Sachspenden in der Hoehe von 18 Millionen Euro gegeben. Ich danke im Namen der Oe3-Familie fuer diese große Auszeichnung und moechte ein Versprechen an diesen Preis knuepfen: Dem ORF-Hitradio Oe3 steht mit seinen drei Millionen Hoerern im Hintergrund nicht nur die Moeglichkeit offen, Gutes tun zu koennen – Oe3 spuert auch in Zukunft die moralische Pflicht, sich mit der bloßen Moeglichkeit nicht zufrieden zu geben."

Der Rotkreuz-Preis wurde anlaesslich des 80. Geburtstages von Rotkreuz-Ehrenpraesident Dr. Heinrich Treichl im Jahre 1993 gestiftet. Zu den bisherigen Preistraegern zaehlen die Journalisten Erwin Melchart, Dr. Friedrich Orter, Dr. Andreas Unterberger, Horst Kimbacher, Willy Hillek, Barbara Stoeckl, Sepp Fresenberger, Erhard Stackl und Werner Wanschura, der Rektor der Wirtschaftsuniversitaet Wien, Univ.-Prof. Dr. Christoph Badelt, der Voelkerrechtler O. Univ.-Prof. Dr. Wolfram Karl, die Irak-Helferin Dr. Eva-Maria Hobiger, der Diplomat Dr. Thomas Hajnoczi, die Parlamentsabgeordnete Dr. Irmtraud Karlsson, die Fluechtlingshelferinnen Schwester Benedikta und Annunziata Schmidt-Chiari sowie „Nachbar in Not“-Initiator Kurt Bergmann.

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