Nettingsdorf: Doppelmord,Selbstmord und Brandstiftung
Datum: 22.05.2004 13:32:09
Thema: Einsätze Allgemein


FOTO: Stamberg News & Pictures

Am 21.05.2004 um 10.33 Uhr wurden die Feuerwehren im Bezirk Linz-Land alarmiert, dass beim Mostheurigen in Nettingsdorf ein Brand ausgebrochen wäre und der 1. Stock des Schankbetriebes bereits in Vollbetrieb steht. Beim Eintreffen machten Feuerwehrmänner dann eine grausame Entdeckung.

Im Wohnzimmer des vom Brand nicht betroffenen Hauptgebäudes lagen am Boden nebeneinander die Leichen von zwei Frauen und einem Mann, die schwerste Schussverletzungen aufwiesen.
Ein kurze Zeit später eintreffender Arzt des NAW stellte den Tod der drei Personen fest.

Währenddessen liefen die Löscharbeiten der Feuerwehr im vollem Umfang. Aufgrund der Verletzungen musste von einem Kapitalverbrechen ausgegangen werden und dass unter Umständen der Täter noch im Gebäude sein könnte. Aufgrund dieser Gefahrenlage wurde die COBRA mit der Sicherung des Hauptgebäudes eingesetzt. Eine Durchsuchung des Hauptgebäudes verlief negativ.
Zwischenzeitlich übernahmen die Kriminalisten der Brand- und Mordgruppe der Kriminalabteilung Oberösterreich die ersten Erhebungen. Dem zuständigen Gericht wurde berichtet und der Gerichtsmediziner Univ. Prof. Dr. Haberl nahm eine äußerliche Besichtigung der Leichen vor.

Nachdem der Brand unter Kontrolle war, konnten auch sämtliche Spuren besichtigt und vorläufig bewertet werden, woraus sich folgender Tatablauf ergeben könnte:
Um ca. 09.00 Uhr war der Kellner noch im Hause und hat mit den 3 Toten, der 61-jährige Hauseigentümer Karl S., dessen 58-jährige Gattin Marianne S. und deren 17-jährigen Tochter Kaffee getrunken.
Nach Verlassen dürfte es dann zu diesem Familiendrama gekommen sein. Der 61-jährige Heurigenwirt und Hausbesitzer dürfte im Heurigenbereich seine Gattin und auch die Tochter mit einer Jagdwaffe erschossen haben. Anschließend verbrachte er die Leichen in das Wohnzimmer und verstreute im gesamten Hauptgebäude sowie im Heurigenbetrieb Stroh, dass er an mehreren Stellen entzündete. Schließlich setzte er sich zwischen den beiden Leichen und verübte mit der gleichen Jagdwaffe Selbstmord.
In der Hand des 61-jährigen wurde von den ersteintreffenden Beamten die Jagdwaffe gefunden.

Der Brand wurde letztendlich vom Schwager gegen 10.30 Uhr entdeckt, der von einem Bekannten alarmiert wurde und mit seinem Geländefahrzeug direkt zum Gebäude fuhr. Dieser verständigte unmittelbar die Feuerwehr.
Eine genaue Spurenauswertungen, insbesondere der einzelnen Tatorte, wird nunmehr begonnen. Gleichfalls wurde eine Obduktion angeordnet. Die Hintergründe sind derzeit noch in der Ermittlungen. Nach ersten Einsichten dürfte der drohende Konkurs jedoch in Zusammenhang mit der Drama stehen.

Text und Foto: Stamberg News & Pictures





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