Der 24 Stunden Dienst bei der Feuerwehr für die FJ Traiskirchen-Stadt
Datum: 23.05.2004 22:05:00
Thema: Jugendarbeit


FOTO: FF Traiskirchen-Stadt
Über das Internet wurde bei den Jugendbetreuern der FF Traiskirchen-Stadt die Anregung geliefert, als Abwechslung in der Jugendarbeit für den Nachwuchs einen “24-Stunden-Dienst“, wie sie beispielsweise bei der Berufsfeuerwehr üblich ist, zu veranstalten. Zwar sind die Freiwilligen Feuerwehrmitglieder auch 24 Stunden täglich einsatzbereit, jedoch versehen sie ihre Bereitschaft in der Regel nicht im Feuerwehrhaus.

Mit einer für die Region einzigartigen Besonderheit konnte die FF Traiskirchen-Stadt für die Mitglieder ihrer Jugendgruppe am Wochenende des 15. und 16. Mai 2004 aufwarten: Am Samstag, 15. Mai hat nämlich um 13.00 Uhr ein so genannter "24-Stunden-Dienst" der Jugendgruppe begonnen. In Anlehnung an den Dienst bei einer Berufsfeuerwehr kamen die Jugendlichen bis zum Sonntag, 13.00 Uhr ihren Aufgaben als künftige Feuerwehrmänner nach. Alleine die Idee kam bei den jungen Feuerwehrmännern überdurchschnittlich gut an und 17 von derzeit 22 Mädchen und Jungs der Traiskirchner Feuerwehrjugendgruppe trafen schon kurz vor der vereinbarten Zeit im Feuerwehrhaus ein. Nach dem Dienstantritt um 13.00 Uhr fand die Einteilung auf die Fahrzeuge, die Nachrichtenzentrale und die Küche statt. Die Nachrichtenzentrale im Feuerwehrhaus wurde durch einen Jungfeuerwehrmann besetzt, der im 1 Stunden Takt immer wieder durch einen anderen abgewechselt wurde. Sämtliche Tätigkeiten erfolgten natürlich nur im Beisein und der Anleitung der Jugendbetreuer und deren Helfern aus der Aktiven Mannschaft. Neben dem Einnehmen der Mahlzeiten übernachteten die Jungs und Mädchen auch im Feuerwehrhaus. Zwischendurch - wie eben im "richtigen Feuerwehrleben" - forderten spezielle Übungen, die in Anlehnung an reale Einsatzszenarien gestaltet wurden, die Jungfeuerwehrmänner. Es wurde vorab von den Betreuern (OLM Mario Buchmüller, LM Hubert Nedjelik und FM Roman Pekarek) ein detaillierter Zeitplan erstellt, in dem Schulungen, Freizeit und natürlich auch "Einsätze" festgelegt wurden, wie z.B.: Pkw auf Dach, “Ölspur“, Katze auf Baum, Person in Baugrube, Menschenrettung nach Verkehrsunfall und die Einsatzmeldung Brennender Mistkübel. Nur die Jungfeuerwehrmänner wussten von diesen Fixzeiten natürlich nichts. Auch während der Nachtstunden unterbrachen Einsatzübungen den Schlaf der Jungfeuerwehrmänner.

FOTO: FF Traiskirchen-Stadt

Der Einsatzalarm!

Am Abend stand die Eigenverpflegung an der Tagesordnung. Auch für diese nahrhafte Aufgabe bzw. für die Zubereitung des Essens waren die jungen Feuerwehrmitglieder selbst verantwortlich. Im Anschluss wurde den Feuerwehrkids in einer weiteren Ausbildungseinheit wieder Interessantes aus dem Feuerwehrwesen erklärt, als um 19.03 Uhr die Hausdurchsage schrillte und der Alarm durch die Hausanlage des Feuerwehrhauses schallte: „Alle Einsatzkräfte, Ölspur mit Pkw Bergung in Traiskirchen, Hirschäckergasse – bei Autobahnbrücke“. Blitzschnell stürmten die angehenden Feuerwehrmänner zu ihren Stiefeln, nahmen ihre Einsatzjacken und ihren Helm und hetzten vom Vorzimmer im ersten Stock zu den Einsatzfahrzeugen im Erdgeschoß. Mit einer doch sichtbaren Aufregung der Besatzung verließen das TLF-4000, das RLF sowie das KDO keine zwei Minuten später das Feuerwehrhaus in Richtung Einsatzort. Dort hatte zuvor einer der Jugendbetreuer einfach Wasser aus einem Kanister auf die Fahrbahn ausgelassen. Unverzüglich wird vom Gruppenkommandant die Besatzung eingeteilt und die Einsatzstelle mit Warndreiecken Abgesichert. Nach der Erkundung durch den Einsatzleiter wird mit dem Binden der “Ölspur“ begonnen und die Schadensstelle in weiterer Folge auch noch mit einem Hochdruck-Rohr gereinigt. Die andere Gruppe war mit der Bergung des Pkw beschäftigt. Dieser stand auf einer Böschung und drohte abzustürzen. Der Pkw wurde vom Abrutschen gesichert und mittels Seilwinde des Schweren Rüstfahrzeuges wieder auf die Straße gezogen. Als der Einsatz abgeschlossen war konnte die jugendliche Besatzung mit dem Abbau der Einsatzgeräte beginnen. Um 20.10 Uhr konnte die Mannschaft wieder ins Feuerwehrhaus einrücken. Nach der Wiederherstellung der vollständigen Einsatzbereitschaft und einer kurzen Einsatznachbesprechung stand für den Rest des Abends die freie Gestaltung wie Spielen, Fernschauen etc. auf dem Programm. Der grossteil war aber an den Fotos von Einsätzen der vergangenen Jahre sehr interessiert.

FOTO: FF Traiskirchen-Stadt
Der Sonntag Vormittag wurde mit einer Unterrichtseinheit begonnen, anschließend war Pflege der Feuerwehrgeräte auf dem Dienstplan. Gegen Mittag wurde die Jugendgruppe von Oberverwalter Richard Nedjelik aus dem Dienst entlassen.





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