Diphylaustritt Kemira Krems
Datum: 25.06.2004 14:10:56
Thema: Brandeinsätze


Foto: FF Krems

Brandalarm in der Tallöldestillation

Um 20:46 Uhr ist es durch den Austritt des Wärmeträgeröl - Diphyl im 7.Stock der Tallölanlage zu einer starken Rauchentwicklung gekommen.

Was ist passiert: Nach regulären Wartungsarbeiten wurde die Wärmeträgeranlage der Tallöldestillation neu angefahren. Dabei kam es bei einem Ventil in der Entlüftungsleitung des Expansionsgefäßes durch Überhitzung zu einem Austritt von heißem Stickstoff mit geringen Anteilen an Wärmeträgerölnebel. Alle Sicherheitseinrichtungen haben sofort korrekt angesprochen und das Wärmeträgersystem entleerte sich in den dafür vorgesehenen Sicherheitsauffangbehälter, so dass zu keinem Zeitpunkt Gefahr für Mensch und Umwelt bestand.

Das zuständige Anlagenpersonal alarmierte sofort über die zentrale betriebliche Notrufstelle mittels Druckknopfmelder die Betriebsfeuerwehr und die FF Krems. Der Disponent in der Bezirksalarmzentrale alarmierte unverzüglich korrekt laut Alarmplan "Brand in Gewerbeobjekt" Alarmstufe 3. Die in der Zentrale Krems laufende Chargenbesprechung erlaubte es einen vollbesetzten Löschzug auf Abruf ausrücken zulassen.

Das ausgetretene Wärmeträgeröl ist (verwendungsbedingt) erhitzt und könnte sich bei Luftzufuhr entzünden. Der erste Atemschutztrupp begleitete daher einen Mitarbeiter des Betriebes unter Mitnahme von Wärmebildkamera und 3 P12 Pulverlöschern in den 7. Stock bzw. bis in den 9. Stock zur Erkundung. Im Bereich der Austrittstelle bzw. der Kesselanlagen war für die Einsatzdauer durchgehend ein AS-Trupp als Brandwache in Bereitschaft, weitere Trupps sicherten den Aufstieg weiterer Anlagen-Mitarbeiter. Die Anlagen-Mitarbeiter gingen unter Verwendung der vor Ort bereitgehaltenen Atemschutzgeräte vor, wurden aber mit Einsatzjacken und Helmen der Feuerwehr zusätzlich ausgerüstet.

Mittels betrieblicher Maßnahmen (Ventilsteuerung, Spülung mit Stickstoff, etc.) konnte die Anlage wieder in einem Regelzustand übergeführt werden, durch das rasche und richtige Handeln der anwesenden Mitarbeiter und Feuerwehrmitglieder konnte ein Brand verhindert werden. Es war KEINE Gefährdung für die Bevölkerung bzw. Mitarbeiter durch den Stoffaustritt gegeben.

Neben der Brandwache und Personensicherung unter Atemschutz führten die AS-Trupps auch laufend mit der Wärmebildkamera Messungen durch und konnten den raschen Erfolg der Steuereingriffe per Funk melden.

Es entstand kein Sachschaden und nach Behebung der Undichtheit sowie Begutachtung durch die Feuerwehr- und Sicherheitskräfte wurde der reguläre Produktionsbetrieb weitergeführt.


Eingesetzte Kräfte:

Feuerwehren: FF Krems Hauptwache, FW Zug Krems-Stein, FF Rohrendorf, BTF Dynea, BTF Voest Alpine, BTF Eybl, BTF Mierka
Mannschaftsstärke: 96 Feuerwehrmitglieder

Atemschutz: Atemschutzsammelplatz und 6 eingesetzte Trupps, weitere als Reserve in Bereitschaft.



Bericht auf der Homepage der FF Krems

Homepage der FF Krems






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