Österreichisches Rotes Kreuz wird Darfur-Flüchtlinge mit Wasseranlage versorgen - Regen hält zurzeit 600.000 Menschen im Westsudan gefangen
Datum: 29.07.2004 17:33:38
Thema: News von den Rettungsorganisationen


"Der Regen füllt jetzt ausgetrocknete Flusstäler mit Wasser und macht sie unpassierbar. Wir schätzen, dass etwa 600.000 Menschen im Sudan regelrecht gefangen sind", schildert Rotkreuz-Helfer Gauthier Lefèvre die Lage in der Grenzregion zwischen Darfur im Westudan und dem benachbarten Tschad. Die Flüchtlinge steckten zurzeit zwar fest, würden aber jede Gelegenheit nützen, um sich über die Grenze in Sicherheit zu bringen, so der Rotkreuz-Mitarbeiter.

Im Osten des Tschads bereiten sich die Hilfsorganisationen daher auf die Ankunft der riesigen Flüchtlingswelle vor. Rotkreuz-Helfer Lefèvre: "Wir errichten Camps und Lagerhäuser für Lebensmittel." Das alles geschehe unter enormem Zeitdruck, denn die Regenfälle würden die Strassen kaum passierbar machen. "Im August bleiben uns deshalb nur zehn Tage Zeit für den Transport von Hilfsgütern."

200.000 Menschen sind bisher aus ihrer Heimat Darfur in den benachbarten Tschad geflohen. Die meisten leben in neun offiziellen Camps internationaler Hilfsorganisationen im östlichen Tschad. "Mit der Fertigstellung unseres Rotkreuz-Camps in Tréguine werden wir alle Flüchtlinge, die den Tschad erreicht haben, versorgen können", sagt Lefèvre. Die Zeltstadt wird 20.000 Bewohnern ein vorübergehendes Zuhause bieten.

Das Österreichische Rote Kreuz wird helfen, das neue Camp in Tréguine mit Wasser zu versorgen. In der kommenden Woche wird eine Wasseraufbereitungsanlage von Wien aus in den Tschad geschickt. Die Rotkreuz-Helfer und das Material für das Camp werden aus Österreich, Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland und Schweden stammen.

Die Flüchtlingswellen aus Darfur stellen eine gewaltige Herausforderung für den Tschad dar, denn der östliche Landesteil besteht fast zur Gänze aus Wüste. Seine Bewohner teilen ihre knappen Ressourcen mit den Flüchtlingen. Einige Tausend Flüchtlinge aus Darfur sind außerhalb der Camps bei Verwandten und in benachbarten Gemeinschaften untergekommen. Daher hat das Rote Kreuz seine Hilfsprogramme auch auf die Bewohner der Region ausgedehnt.

www.roteskreuz.at

Text: ÖRK-Pressestelle





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