Schweres Busunglück in Bad Dürrnberg III - Bericht der SID (x)
Datum: 12.08.2004 06:28:07
Thema: Einsätze Allgemein


FOTO: ÖAMTC

Am 10.08.2004, gegen 16.19 Uhr, lenkte ein 70-jähriger Pensionist aus der Stadt Salzburg einen mit 8 Personen besetzten Kleinbus auf der Dürrnberg-Landesstraße (L 256) von Bad Dürrnberg talwärts in Richtung Hallein. Unmittelbar vor einer unübersichtlichen Linkskurve überholte er den von einem 38-jähr. Busfahrer aus 5301 Eugendorf gelenkten Reisebus, der mit 44 britischen, 2 deutschen und 2 russischen Gästen besetzt war. Während des Überholvorganges kam der PKW einer 37-jährigen Hausfrau aus 5400 Hallein, indem noch 2 Kinder mitfuhren, entgegen. Der 70-Jährige verriss den Kleinbus nach rechts, prallte dabei rechtseitig gegen den Reisebus und streifte anschließend linksseitig den entgegenkommenden PKW der Hausfrau.

Der vollbesetzte Bus wurde durch den Zusammenstoß mit dem Kleinbus auf den äußersten rechten Fahrbahnrand gedrängt, kam über das Straßenbankett hinaus und stürzte, sich dreimal überschlagend, über die steile Böschung ca. 60 Meter in die angrenzende Wiese, wobei mehrere Fahrgäste aus dem Reisebus geschleudert wurden. Der Kleinbus, sowie der Personenkraftwagen, kamen auf der Landesstraße zum Stillstand. Die Halleiner PKW-Lenkerin wurde leicht verletzt, die mitfahrenden zwei Kinder kamen mit dem Schrecken davon. Im Kleinbus blieben die 8 mitfahrenden Personen sowie der Lenker unverletzt.

Von den Reisebusinsassen wurden 5 Personen getötet und 43 Personen zum Teil schwer verletzt. Die Identität der toten und verletzten Businsassen konnte noch nicht restlos geklärt werden. Bei der Bergung der verletzten Personen waren 150 Mann des Roten Kreuzes, mehrere Notärzte, 140 Mann der umliegenden Feuerwehren, 6 Rettungshubschrauber, 25 Gend.-Beamte und 2 Bedienstete der Stadtpolizei Hallein im Einsatz. Die Verletzten wurden in die Krankenhäuser Hallein, UKH und LKH Salzburg, Schwarzach im Pongau, Wels/Oberösterreich, Linz, Innsbruck und in das benachbarte Bayern nach Freilassing, Berchtesgaden, Bad Reichenhall und Traunstein gefahren bzw. geflogen. Die Leichen wurden von einem Bestattungsunternehmen in die Leichenhalle nach Hallein gebracht. Der bei allen drei Lenkern durchgeführte Alkotest sowie ein Drogentest verliefen negativ. Zur Unfallaufnahme wurden 2 gerichtlich beeidete Sachverständige angefordert. Ein Krisenstab wurde vom anwesenden Bezirkshauptmann, Hofrat Dr. Klaus Aigner, vor Ort eingerichtet. Die ressortzuständige Landeshauptfrau, Mag. Gabi Burgstaller, war ebenfalls am Unfallort anwesend. Die Staatsanwaltschaft Salzburg ordnete die Beschlagnahme der drei beteiligten Fahrzeuge an. Beim Roten Kreuz und beim Landesgendarmeriekommando für Salzburg wurde eine Hotline errichtet. Das britische, das russische sowie das deutsche Konsulat wurden verständigt.

Text: SID
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