4. Internationale Feuerwehr-Fachtagung
Datum: 27.08.2004 08:44:30
Thema: Atemschutz und Schadstoff


350 Brandschutzexperten diskutieren über mehr Sicherheit im Atemschutzeinsatz / Fahrzeug- und Geräteschau für Bevölkerung / Bayerns Innenminister Dr. Günther Beckstein ist Schirmherr

PFARRKIRCHEN (27.08.04) - Wenn die Feuerwehr zu einem Brand gerufen wird, begeben sich die Einsatzkräfte selbst in große Gefahr: Der Einsatz mit Atemschutzgeräten birgt wegen häufig enstehender Rauchdurchzündungen (flash-over) hohe Unfallgefahr. Unfälle mit Know- how und Technik zu vermeiden, steht im Fokus der 4. Internationalen Feuerwehr-Fachtagung am 09. Oktober 2004 im niederbayerischen Pfarrkirchen. Rund 350 Feuerwehr-Experten aus Deutschland, Österreich, Italien und Luxemburg werden zu dieser Fachtagung erwartet. Bundesweit anerkannte Experten wie Dipl.-Ing. Jan Südmersen (Berufsfeuerwehr Osnabrück), Dr.-Ing. Holger de Vries (Feuerwehr Hamburg) und Dipl-Ing. Ulrich Cimolino (Berufsfeuerwehr Düsseldorf) sind als Referenten zu Gast im Rottal. Bayerns Innenminister Dr. Günther Beckstein hat die Schirmherrschaft über die Veranstaltung in der Stadthalle Pfarrkirchen übernommen.


Phänomen "flash-over"
Das Phänomen "flash-over" ist das bei Bränden in geschlossenen Räumen auftretende plötzliche, explosionsartige Durchzünden der Flamme, die durch Sauerstoff von außen genährt wird. Der Atemschutzunfall ist eine spezifische Notfallsituation, bei der ein oder mehrere Träger von Atemschutzgeräten zu Schaden kommen. Bei bundesweit 24 Zwischenfällen im Atemschutzeinsatz kamen im vergangenen Jahr drei Feuerwehrleute ums Leben, mehrere Einsatzkräfte wurden schwer verletzt.

Ausbildung hält mit Ausrüstung nicht Schritt
"Das Thema Atemschutz bedeutet für die Einsatzkräfte eine Frage von Leben und Tod", sagt Tagungsorganisator Berthold Schwarz von der Freiwilligen Feuerwehr Pfarrkirchen. Der wichtigste Faktor für den erfolgreichen Einsatz in brennenden Gebäuden sei nur bedingt die Technik, sondern vor allem die Ausbildung der Einsatzkräfte. "Die Kluft zwischen dem theoretisch möglichen und dem tatsächlich vermittelbaren Können und Wissen ist sehr groß geworden", so Schwarz. Ziel des modernen Feuerwehr-Managements sei es, Atemschutzunfälle zu vermeiden. "Technische Neuerungen - Mehr Sicherheit im Atemschutzeinsatz" lautet daher der Titel der Fachtagung, die das Organisationsteam um Berthold Schwarz, Kommandant Georg Gründmeier, Franz Wimmer, Heinz Hohenthanner, Josef Entholzner und Stefan Niedermeier vorbereitet.

Bundesweit einmaliges Seminarangebot
Die Pfarrkirchner Floriani-Jünger haben sich mit der im zweijährigen Turnus stattfindenden Veranstaltung einen hervorragenden Ruf erarbeitet. "Wir bieten deutschlandweit das einzige Seminar zum Thema Atemschutz", sagt Berthold Schwarz, der vor sechs Jahren die Idee für die Veranstaltung hatte. Die Fachtagungen zogen in den Jahren 2002 und 2000 jeweils rund 350, in der ersten Auflage im Jahr 1998 rund. 220 Teilnehmer an.

Fahrzeuge-und Geräteschau für Bevölkerung
Rund 20 Aussteller aus der Industrie werden im Rahmen der Veranstaltung auch Großfahrzeuge präsentieren. Neben der Industrieausstellung für die Fachbesucher hat die Pfarrkirchner Bevölkerung am Samstag, 09. Oktober die Gelegenheit, den Feuerwehr- Fuhrpark von 9.00 bis 18.00 Uhr vor der Stadthalle zu besichtigen. Glanzstück ist ein ABC-Erkundungs- und Messfahrzeug.

Veranstalter Freiwillige Feuerwehr Pfarrkirchen
Die Freiwillige Feuerwehr Pfarrkirchen ist eine so genannte Stützpunkt-Feuerwehr mit 69 aktiven Mitgliedern. Die Feuerwehr in der Rottaler Kreisstadt wurde im vergangenen Jahr zu 118 Einsätzen gerufen. In 50 Prozent der Fälle handelte es sich um Einsätze der Brandbekämpfung, in 35 Prozent der Fälle um technische Hilfeleistung etwa bei Unfällen und in 15 Prozent der Fälle um sonstige Einsätze wie das Entfernen von Wespennestern usw.

Infos und Anmeldung: Telefon: +49.8561.4468, E-Mail: Berthold.Schwarz@feuerwehr-pfarrkirchen.de





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