Nächtliche Suchaktion in Bad Goisern (x)
Datum: 15.09.2004 06:35:54
Thema: Einsätze Allgemein


FOTO: FF Bad Goisern

Am Nachmittag des 14. September 2004 unternahm die 24-jährige Ilse L. aus Allhamming mit ihrem Freund aus Bad Goisern eine Radtour in das Goiserer Weißenbachtal. Nahe der Chorinsky-Klause bemerkte ihr Begleiter eine Reifenpanne an seinem Fahrrad. Nachdem ihr der weitere Weg talauswärts beschrieben worden war, setzte sie mit ihrem Fahrrad die Tour alleine fort. Zu Hause wollten sich die beiden dann wieder treffen. Doch als ihr Freund schließlich dort angekommen war, fehlte von seiner Begleiterin jegliche Spur.

Schließlich wurde von Gendarmeriebeamten der Alpineinsatzgruppe und der Bergrettung, Ortsstelle Bad Goisern, eine Suchaktion gestartet. Aufgrund der herrschenden Finsternis und der schlechten Einsehbarkeit des Tales wurden auch die Feuerwehren Bad Goisern und Weißenbach zur Unterstützung bei der Suche herangezogen. Bei einer gemeinsamen Einsatzbesprechung wurde eine gruppenweise Einteilung von Suchgebieten vorgenommen. Mit Handscheinwerfern ausgerüstete Suchtrupps der Einsatzorganisationen durchstiegen mit mühevoller Anstrengung steil abfallende Hänge und Böschungen, in der Hoffnung irgendeine Spur zu finden. Sogar eine speziell für Canyoning-Einsätze ausgebildete Gruppe von Bergrettern suchte entlang des Weißenbaches nach der Abgängigen. Hauptaufgabe der Feuerwehren war das Ausleuchten und Absuchen der Böschungen und Gräben mittels an den Fahrzeugen montierten Scheinwerfern und Umfeldbeleuchtungen. Bald setzte zu allem Übel auch noch starker Regen ein, der die Suche zudem noch erschwerte. Gegen 1:30 Uhr hatten die mittlerweile durchnässten Suchtrupps aber noch immer nichts von der Vermissten gefunden. Deshalb wollte man die Suche bei Tageslicht wieder fortsetzten. Kurz vor zwei Uhr Früh kam jedoch die erlösende Meldung, dass die junge Frau unverletzt aber unterkühlt von den Canyoning-Rettern im Bachbett aufgefunden werden konnte. Sogleich setzten sich die Einsatzkräfte wieder taleinwärts in Bewegung, um die Bergung zu unterstützen. Mittels Flutlichtscheinwerfern leuchteten Feuerwehrmänner die steil abfallende Böschung aus, sodass sich Bergretter zu dem Suchtrupp mit der nun Aufgefundenen abseilen konnten. Diese konnte dann über steiles Gelände zur zirka 200 Meter entfernten Forststraße gebracht werden, wo sie nach Untersuchung durch eine Notärztin vom NEF-Team Bad Ischl in häusliche Pflege entlassen werden konnte. Gegen halb vier Uhr Früh war dann der Einsatz für die Einsatzkräfte beendet.

Die 24-Jährige erklärte, sie sei auf einen falschen Weg geraten, habe sich verirrt und wollte das Tal entlang des Bachbetts samt ihrem Fahrrad verlassen.

www.ff-badgoisern.at
Text & Foto: AW Andreas Hippesroither, Pressebeauftragter FF Bad Goisern





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