Das Jahrzehnt der Super-Desaster
Datum: 27.08.2006 18:55:43
Thema: Unwetter und Katastrophen


Rotes Kreuz warnt beim Europäischen Forum Alpbach vor mehr und heftigeren Naturkatastrophen.

Wien (ÖRK) – Im Rahmen der Wirtschaftsgespräche beim diesjährigen Europäischen Forum Alpbach hat der Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, Dr. Wolfgang Kopetzky, heute vor „einem Jahrzehnt der Super-Desaster“ gewarnt. Dabei würden „Katastrophen aus Wind und Wasser“ dominieren. Katastrophen-Datenbanken wie jene des Roten Kreuzes zeigten nicht nur einen Trend in Richtung immer heftigerer Katastrophen. „Selbst unter Berücksichtigung des Tsunami forderte extremes Wetter in den vergangenen 24 Jahren mehr Menschenleben als sämtliche Erdbeben und Vulkaneruptionen zusammen“, so Kopetzky.

Als Ursache der Entwicklung sehe das Zentrum für Klimawandel und Katastrophenvorsorge des Roten Kreuzes und Roten Halbmonds in Den Haag den Treibhauseffekt, erklärte der Rotkreuz-Generalsekretär. „Das Problem dabei ist nicht bloß die langsame Erwärmung“, so Kopetzky, „sondern vor allem die Zunahme von extremen Wetterereignissen. Dazu zählen Hurrikane und die Sekundärschäden, die sie verursachen, also Überschwemmungen. Aber genauso Dürren und Hitzewellen.“

Angesichts der zu erwartenden heftigen Naturereignisse wäre die Hilfskapazität des Roten Kreuzes und anderer Katastrophenhilfe-Organisationen „über kurz oder lang erschöpft“, meint Kopetzky. Als Lösung sieht er „Ursachenbekämpfung in Form von Klimaschutz-Maßnahmen, verstärkte Katastrophenvorsorge und vor allem die Stärkung der Selbsthilfe-Kapazitäten in den Ländern des Südens – aber auch bei uns.“

Auch die „Erste Welt“ könne sich nicht mehr sicher fühlen, so der Rotkreuz-Generalsekretär. Angesichts von immer häufigeren Überflutungen auch in Zentraleuropa, Wirbelstürmen, die bisher als sicher geltende Gebiete erreichen, und Hitzewellen wie jene von 2003, die in Frankreich tausende Todesopfer forderte, meint Kopetzky: „Die Zeichen sind an der Wand!“. Die Erkenntnisse der Desasterforschung müssten daher deutlich erkennbarer in die Praxis umgesetzt werden, fordert der Rotkreuz-Generalsekretär.

Quelle: ÖRK - Pressestelle





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