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Schadstofftraining in Gendorf
Ausbildungstag der Schadstoff- und Deko-Gruppe des Abschnitts St. Pölten-Stadt am 11. 11. 2006 bei InfraServ in Gendorf (Deutschland)



Unsere beiden User Roman "Romsn" Lang (FF St. Pölten-Stadt) und Markus "Steini508" Steininger (FF St. Pölten-Wagram) hatten die Möglichkeit im Rahmen der Schadstoff- und Deko-Gruppe des Abschnittes St. Pölten-Stadt an einem Ausbildungstag im Werk Gendorf bei Burgkirchen teilnehmen.


Vor der Einfahrt ins Betriebsgelände (Foto: romsn)


Nach rund 4 Stunden Fahrt mit dem Schadstoff – Zug der FF St. Pölten – Stadt, bestehend aus Schadstofffahrzeug, Wechselladefahrzeug mit Deko – Container, Universallöschfahrzeug, Florian 23 (Messdienst) sowie einem Mannschaftstransport-fahrzeug und dem Kommandantenfahrzeug Konrad 17, konnten wir die Schranken zur Einfahrt in eines der größten Chemiewerke in Deutschland an der Deutsch/Österreichischen Grenze überschreiten.


Besprechung und Einweisung (Foto: romsn)
Nach der Begrüßung und Firmeneinweisung durch den diensthabenden Wachleiter – quasi Stellvertreter des Kommandanten – konnte schon zur ersten Übung übergegangen werden.

Station 1:
In einem Frachtraum im Werk kam es zum Austritt von Essigsäure aus kleineren Gebinden, die hier arbeitende Person wurde in den Dämpfen bewusstlos. Ein weiterer Arbeiter erwartete bereits die anrückende Feuerwehreinheit.
Auffinden der bewusstlosen Person und weitere Erkundung durch Truppführer (Foto: romsn)
Durch den Einsatzleiter wurde umgehend die Menschenrettung veranlasst, unter umluftunabhängigen Atemschutzgeräten beschritt ein Trupp den Lagerraum.
Bergen der beschädigten Behälter (Foto: romsn)
Die verletzte Person wurde sofort eine Dekontamination zugeführt, zeitgleich wurden ein Schutzanzugtrupp unter Schutzstufe 2 in die Halle geschickt, um die lecken Gebinde zu bergen. Hierzu wurde das Bergefass des Schadstofffahrzeuges herangezogen, wo die Behälter fachgerecht zwischengelagert wurden. Die eingesetzten Atemschutztrupps wurden ebenfalls einer fachgerechten Dekontamination zugeführt.
Deko-Platz (Foto: romsn)
Zur Übungsdarstellung wurde ganz einfach Wasser mit einer Essiglösung (10 %) als Essigsäureersatz verwendet – sicherlich eine gute Idee dies selbst bei einer Übung heranzuziehen.

Station 2:
Nun wurde es für die Schadstoffeinheit schon etwas aufwändiger und schwieriger.
Simuliertes Leck an einem Tankcontainer (Foto: romsn)
Aus einem gelagerten Tank kam es zum Austritt von Zinntetrachlorid, einer ätzenden Flüssigkeit die in direkter Verbindung mit Wasser heftig reagieren kann (Anmerkung: Gefahren- und Stoffnummer am Container stimmen nicht mit der angenommenen Lage überein!).
Ausrüsten eines Trupps unter Schutzanzügen der Schutzstufe 3 (Foto: romsn)
Durch einen Schutzstufe 3 – Trupp wurde ein genauere Erkundung durchgeführt, zeitgleich wurde der Bereich abgesperrt sowie eine Dekontaminationsschleuse eingerichtet. Durch den Schutzanzug – Trupp wurde die Austrittsstelle abgedichtet sowie das Ventil verschlossen. Um weiter austretendes Medium aufzufangen wurde eine beständige Plane unter den Tank gelegt.
Einsatz des CSA III-Trupps und des Vectorwerfers (Foto: romsn)
Um die sich entwickelnden Dämpfe niederzuschlagen, wurde ein Vector – Werfer eingesetzt, durch die große Wasserlieferung konnte ein guter Erfolg erzielt werden. Nach Absolvierung der zweiten Übung wurde zum Mittagessen in der Werkskantine übergegangen, dort wurde auch die Einteilung für die letzte Übung getroffen, diese wurde im größeren Rahmen organisiert.

Station 3:

Beim Übungsplatz der Werkfeuerwehr wurde Arbeitsunfall simuliert, bei Arbeiten mit zwei verschiedenen Stoffen kam es zu einer Reaktion, eine Person wurde schwer verletzt und musste gerettet werden. Zeitgleich entzündete sich eine Gas – Pumpenanlage als auch ein Gas – Ventil auf der gegenüberliegenden Seite.
Schadenslage 3 (Foto: romsn)
Ein Atemschutztrupp begab sich sofort zur Menschenrettung in den Container, dabei verunreinigte sich der Trupp mit dem verwendeten Pulver, dieser Trupp eruierte anhand der Gebinde auch welche Stoffe hier eingesetzt waren.
Löschen des Pumpenbrandes (Foto: romsn)
Zeitgleich wurde ein Löschangriff vorbereitet, mit denen der Gasbrand bekämpft werden sollte. Der Versuch, mit Schaum das Austrittsloch bei der Pumpe abzudecken, schlug fehl.
Kühlen des Kesselwagens und Löschen des Gasleitungsbrandes (Foto: romsn)
Beide Gasbrände wurden mit je zwei Wasser – Angriffsleitungen und hohem Druck abgelöscht. Der nebenan abgestellte Kesselwagen wurde ständig gekühlt.
Einsatz des CSA-Trupps im Container (Foto: romsn)
Ein Schutzanzugtrupp unter Schutzstufe 3 begab sich in den betroffenen Container und verfrachtete die Gebinde in das Bergefass. Alle Atemschutzträger sowie der CSA – Trupp wurden durch die DEKO – Einheit fachgerecht dekontaminiert.
Dekontamination des CSA-Trupps mittels Deko-Circle (Foto: romsn)
Für die eingesetzten, vor allem jungen Feuerwehrmitglieder war es eine große Erfahrung, einen echten Gasbrand mit Wasser abzulöschen, wie man richtig vorgeht und was beachtet werden muss. Seitens der Übungsverantwortlichen der Werkfeuerwehr Gendorf konnte großes Lob geerntet werden, beeindruckt waren diese vor allem von der umfangreichen Ausrüstung die der Schadstoff- und Deko – Einheit aus St. Pölten zur Verfügung steht. Samstags Abend wurde zur Entspannung noch die Stadt Burghausen erforscht und noch jede Menge über das Erlebte im Chemiepark Gendorf geplauscht.


Dieser Ausbildungstag hat mit Sicherheit Spuren bei den Teilnehmern hinterlassen und viel an Erkenntnissen für die Zukunft der St. Pöltner Schadstoffspezialisten gebracht.

Text und Fotos: Roman *romsn* Lang, Pressesprecher der FF St. Pölten - Stadt
Fotogalerie: Schadstofftraining in Gendorf








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Publiziert am: 2006-11-20 (12765 mal gelesen)

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