Wien: Gasfund bei Probebohrungen - weitere Maßnahmen Verschließung des Bohrlochs in den nächsten Tagen geplant =
Wien (OTS) - Die MA 29 - Brückenbau und Grundbau hat bei den
Probebohrungen für die Verlängerung der U1 im Bereich Favoritenstraße
- Franz-Koci-Straße in 38,5 Meter Tiefe eine natürliche Gasansammlung
angetroffen. Nach den ersten Sicherungsmaßnahmen bei der Bohrstelle
ist ein Expertenstab in der MA 29 zusammengetreten, der mit
Fachleuten aus den verschiedenen Bereichen (Landesgeologin von Wien -
MA 29, Experten der Fachdienststelle der Stadt Wien für Geotechnik
und Geologie - MA 29, ein Geologe der Erdöl- und Erdgasexploration
für das Wiener Becken, Experten der OMV, Wiener Feuerwehr, Experte
für Geologie der UNI Wien, ein Fachkundiger für technische Chemie
sowie Vertreter des Auftraggebers - Wiener Linien) die weiteren
Maßnahmen für die Sicherung des Bereiches der Bohrung erörtert und
festgelegt hat.
Als weitere Maßnahmen wurden vereinbart:
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o Die Bohrung wird in den nächsten Tagen durch eine Fachfirma, die
im Bereich Erdöl/Erdgasförderung Erfahrung hat, wieder
verschlossen.
o Bis zur Verschließung wird das ausströmende Gas weiter
kontrolliert und gesichert abgelassen.
o Parallel dazu wird die geologische Situation im Detail
analysiert, um eine großräumigere Betrachtung in Hinblick auf
den Ausbau der U1 zu ermöglichen.
o Nach Verschließung der Bohrung wird ein weiteres Konzept für die
Erkundungsbohrungen für den Ausbau der U1 ausgearbeitet.
o Über die Flächenausdehnung und weitere Nutzungskonzepte des
Gasfundes werden die Unterlagen an die entsprechenden
Institutionen weitergeleitet. Ein Nutzungskonzept des Gasfundes
wird von Seiten der Stadt Wien nicht verfolgt.
~
Kleinräumiges Gasfeld in dieser Tiefenlage äußerst selten
Aus geologischer Sicht liegt das Gebiet in der Nähe des
"Oberlaa-Hoch": Dabei handelt es sich um eine tektonische Hochzone,
in der, begrenzt von Brüchen und Störungen, die geologischen
Formationen auf deutlich seichterem Niveau liegen. So kann es sein,
dass sich gasführende, hohlraumreiche Sand- und Kieslagen in dieser
außergewöhnlich oberflächennahen Lage befinden. Durch das hier sehr
dichte Dach aus Ton blieb das Gas gefangen. Es ist daher nicht
auszuschließen, dass es sich bei diesem Gasfund um eine sogenannte
"Gasfalle" an einem Bruch handelt. Ãœblicherweise ist aufgestiegenes
Gas über die Jahrmillionen durch Brüche und Risse an der
Erdoberfläche stetig und auf natürliche Weise entwichen.
Grundsätzlich handelt es sich daher aus geologischer Sicht um eine
sehr ungewöhnliche und seltene Erscheinung.
Gasnutzung ist kommerziell nicht nutzbar
Die Nutzung des ausströmenden Gases ist in der derzeitigen
Situation nicht möglich. Das für die Erkundungsbohrungen des
Untergrundes gewählte Bohrverfahren sowie die Ausrüstung des
Bohrloches sind nicht für Gaserkundungen und Gasförderungen
geeignet. Es ist auch die Frage, ob die Größe für eine kommerzielle
Nutzung gegeben wäre. Diese Aspekte wären durch spezielle Bohrungen
in Hinblick auf Gaserkundungen zu klären. Jedenfalls werden die
Bohrungen nicht in dieser Weise weiter vertieft. Hauptzweck der
Erkundungsbohrungen für die U1 ist die Grundlagenschaffung und
Untergrunderschließung für den Bau der U1.
Erkundungen für den Bau der U1 gehen weiter
Für den zukünftigen U-Bahn-Bau werden noch weitere ergänzende
Untersuchungen in die Wege geleitet. In gegenständlichen Bereich
befindet sich die U-Bahn in Hochlage. Ein Eingriff in den Boden wird
punktuell durch Bohrpfähle erfolgen. Die Vorarbeiten für die
Verlängerung der U1 in den Süden von Wien gehen auch in den nächsten
Wochen weiter. Bis Ende des Jahres werden entlang der geplanten
Trasse der U1 an die 66 Aufschlussbohrungen mit einer Gesamtlänge von
2.500 Metern durchgeführt. Der Teilabschnitt U1-Süd beginnt bei der
derzeitigen Endstelle Reumannplatz, verläuft entlang der
Favoritenstraße, unterführt das "Alte Landgut" beim Verteilerkreis
Favoriten und führt entlang der Favoritenstraße bis zur
Donauländebrücke. Unmittelbar nach der Querung der Donauländebahn
schwenkt die geplante U1-Süd Trasse in die Mühlstraße und mündet
schließlich in Rothneusiedl. Zusätzlich kommen noch 65 Schürfe für
Untersuchungen als Planungsgrundlage für die Bauarbeiten zur
Ausführung. Diese Arbeiten werden von der MA 29 im Auftrag der Wiener
Linien GmbH & Co KG durchgeführt.
Ab Mitte Oktober 2009 wird mit den Haus- und Fundamentschächten
für die Zustandsfeststellung der im Einflussbereich der U-Bahntrasse
liegenden Häuser begonnen. Hier beträgt die Baudauer mehr als vier
Monate, der Untersuchungsumfang beträgt ca. 300 Schächte, die als
Sicherungsmaßnahme für das U-Bahnerweiterungsprojekt gemacht werden.
rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/ma53/rkfoto/
(Schluss) wur
Rückfragehinweis:
PID-Rathauskorrespondenz:
www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Ing. Kurt Wurscher
Brückenbau und Grundbau (MA 29), Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 01 4000-96945
Mobil: 0676 8118 96945
E-Mail: kurt.wurscher@wien.gv.at
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OTS0209 2009-11-04/13:14
041314 Nov 09
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Re: Gasfund bei Probebohrungen - weitere Maßnahmen (Punkte: 1) von orpheo (orpheo@chello.at) am 05.11.2009 09:05:24 (Userinfo | Artikel schicken) | siehe auch Bericht "Gasblase bei Bohrungen entdeckt" weiter unten! |
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