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Einsatz für das Leben
Stockerauerin Johanna Kozlik im Erdbebengebiet von Bam



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Hinter den Zeltplanen und Containerwänden in den Lagern und am Strassenrand von Bam verbergen sich unsagbare Schicksale. Schicksale, die für die Helfer kaum fassbar sind. ,,Das Ausmass der Zerstörung ist so gewaltig. Die ganze Stadt ist nur noch ein Trümmerfeld. Fast die Hälfte der Bewohner kam bei dem Erdbeben ums Leben. Was das eigentlich bedeutet, wie das das Leben aller hier verändert hat, ist in seinem Ausmass schwer zu erfassen. Aber immerhin geben wir mit unserer Gesundheitsversorgung wieder ein wichtiges Stück Sicherheit. Zusammen mit unseren Partnern vom Roten Halbmond und den staatlichen Organisationen bauen wir langfristige Strukturen auf", erklärt OerRK-Mitglied Johanna Kozlik, die als Delegierte für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) arbeitet.

Es ist der erste Auslandseinsatz der 29-Jährigen, die in Wien Sozialarbeit studiert. Beim Roten Kreuz gehört sie zum Mitarbeiterstamm der sogenannten "Emergency Response Units", spezieller weltweit bei Katastrophenfällen eingesetzter Rotkreuz-Einheiten. Dafür hat sie spezielle Kurse besucht. ?Mein Wissen und meine Fähigkeiten möchte ich da anwenden, wo sie am meisten gebraucht werden. Das ist eine Herausforderung, die ich gerne annehme. Menschen zu helfen, aber auch andere Kulturen und Denkweisen kennenzulernen, das sind Gründe, mich für Auslandseinsätze zu melden", erklärt die gelernte Krankenschwester.

Jetzt hat die Rotkreuz-Mitarbeiterin im Iran viel zu tun. Es ist kein leichter Job. Mittlerweile brennt in der Oasenstadt Bam die Sonne vom Himmel herunter. Wie die meisten Erdbebenopfer lebt auch Johanna Kozlik im Zelt im Rotkreuz-Camp. ,,In Bam werden jetzt provisorische Unterkünfte in Fertigbauweise für die Erdbebenopfer errichtet. Das ist wegen der Hitze und der Staub- und Sandstürme dringend notwendig", erklärt die junge Frau.

Inmitten von Trümmern liegt in Bam eine der beiden DRK-Gesundheitsstationen, in der die Oesterreicherin arbeitet. Dort betreut sie in Zusammenarbeit mit einem Dolmetscher und Kollegen vom Iranischen Roten Halbmond die Patienten.

Links und rechts Ruinen, vor dem Eingang versucht sich ein Barbier in Normalität. Aus dem Schutt hat er seinen alten Friseurstuhl retten können. Jetzt hofft er, dass sich einige der Patienten der Gesundheitsstation bei ihm die Haare schneiden lassen.

Patienten samt Begleiter kommen zahlreich zu den Gesundheitszentren, die den Service einer mitteleuropäischen Allgemeinarzt-Praxis liefern. Kleinere ambulante Operationen inclusive. Schwerere Fälle werden in das Rotkreuz-Feldhospital überwiesen.

Ein halbstündiger Fussmarsch von der DRK-Einrichtung entfernt, liegt die Gesundheitsstation des Japanischen Roten Kreuzes. Eine kleine Klinik unter Palmen, inmitten eines grossen Dattelgartens. Die Sonne wirft Schatten auf das Gras. Dr. Akira Miyata sticht mit seinem blauen Rotkreuz-Overall von Wiese und Zeltwänden ab. Er ist im Gespräch mit einem Iraner vertieft. Dann nickt Dr. Miyata mit ernsthaftem Gesicht, dankt seinem Gesprächspartner mit Handschlag. "Das ist ein wichtiger Erfolg, auch wenn es ein trauriger Anlass ist. Wir sind zu einer Trauerfeier eingeladen. Eine Ehre, die uns zeigt, dass die Menschen uns vertrauen. Als Helfer und auch als Freunde", erklärt der Rotkreuzmann.


(Foto und Text sind vom Rotkreuzdelegiertem Till Mayer, DRK)






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Publiziert am: 2005-02-14 (5991 mal gelesen)

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