NÖ: Kleinflugzeugabsturz Lindkogel (xxx)
In den frühen Sonntagnachmittagstunden des 14. Dezember 2008 kam es zu einem Kleinflugzeugabsturz im Bezirk Baden.
Gegen ca. 13:15 Uhr wurde die Bezirksalarmzentrale Baden von der Landeswarnzentrale NÖ über folgenden Sachverhalt verständigt:
Austro Control meldete, dass ein Kleinflugzeug im Bereich Eisernes Tor (Lindkogel) westlich von Baden plötzlich vom Radarschirm verschwunden war und ein Absturz in diesem Bereich vermutet wurde.
Der Leitstellendisponent der Bezirksalarmzentrale (BAZ) Baden alarmierte sofort laut Alarmplan die Freiwilligen Feuerwehren Maria Raisenmarkt, Alland, Gainfarn und Baden-Stadt zu diesem vermutlichen Flugzeugabsturz.
Das Flugzeug war nach Angaben des Flugplatzes Bad Vöslau in Richtung Bad Vöslau unterwegs. Der Pilot meldete sich kurz vor der geplanten Landung noch per Funk bei der Flugleitung. Anschließend änderte der Pilot die Flugregel von Instrumentenflug auf Sichtflug. Danach verschwand das Flugzeug vom Radarschirm. Auch ein Funkkontakt konnte nicht mehr hergestellt werden. Seither galt das Flugzeug als vermisst. Es wurden mehrere Insassen (4-6) vermutet.
Über die Rettungsleitstelle 144-Notruf NÖ wurde zeitgleich das Notarztteam vom Roten Kreuz Baden und 2 Rettungsmannschaften vom RK Bad Vöslau, der Notarzthubschrauber Cristophorus 3 aus Wr. Neustadt sowie die Bergrettungen Triestingtal und Hohe Wand alarmiert.
Da das betroffene Gebiet sehr großräumig und in einigen Bereichen nicht mit geländegängigen Fahrzeugen befahrbar ist, wurde von der BAZ Baden die Freiwilligen Feuerwehren Baden-Weikersdorf, Sooss und Bad Vöslau nachalarmiert. Diese nahmen die Suche im Bereich Baden bzw. Soosser Lindkogel auf.
Die anderen Feuerwehreinsatzkräfte und alarmierten Polizeistreifen suchten im Bereich Schutzhaus Eisners Tor (Hoher Lindkogel ca. 800m Seehöhe) und Merkenstein bzw. im Kaltenberger Forst. Auch weitere Bergrettungsmannschaften des Gebietes Süd (Wienerwald Süd, Puchberg und Reichenau) wurden zur Suche angefordert.
Auf Grund des schlechten Flugwetters musste der Notarzthubschrauber die Suchflüge einstellen.
Dort wo die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, Rettung und Polizei nicht mehr weiter kamen musste das unwegsame Gelände zu Fuß abgesucht werden. Die Sicht verschlechtere sich auch weiter und einsetzender Bodennebel machte die Suche nun auch den Bodensuchtrupps schwer zu schaffen.
Im Feuerwehrhaus Gainfarn wurde eine Einsatzleitung eingerichtet. Auch im Feuerwehrhaus der FF Baden-Stadt begann man mit einer Lageführung und stimmte die Einsatzkräfte im Raum Baden mit der Einsatzleitung Gainfarn immer wieder ab.
Im Wald angetroffene Wanderer wurden laufend befragt. Diese konnte dann auch nach über einer Stunde die ersten Angaben geben. Manche konnte einen Kerosingeruch im Wald wahrnehmen. Sofort ging man diesen Hinweisen nach und zog die Einsatzkräfte nun im Kaltenberger Forst und Pernersteig zusammen.
Nach rund eineinhalb Stunden konnten dann Feuerwehreinsatzkräfte den Fund des abgestürzten Flugzeuges nahe der Ruine Merkenstein im unwegsamen Gelände der Einsatzleitung melden. Die Einsatzkräfte mussten sich teils zu Fuß zur Unfallstelle vorkämpfen. Trotz des intensiven Einsatzes konnte dem Piloten nicht mehr geholfen werden. Die eintreffenden Notärzte konnten nur mehr den Tod des Piloten feststellen.
Es wurden von der Feuerwehr hydraulische Rettungsgeräte, Notstromaggregate, Beleuchtungsmittel, zahlreiche Feuerlöscher sowie Kettensägen mittels geländegängigen Fahrzeugen in die Nähe der Unfallstelle gebracht. Die letzten 150 Meter bis zur Absturzstelle mussten dann die Gerätschaften von den Einsatzkräften zu Fuß durchs unwegsame Gelände getragen werden.
Das Dach des Cockpits wurde beim dem Absturz aufgerissen und der Verunglückte hatte unter anderem tödliche Kopfverletzungen erlitten. Zahlreiche Bäume wurden durch den Aufprall der Maschine geknickt und überall im Umkreis von mehreren Metern, waren Flugzeugteile und persönliche Gegenstände verstreut. Die Tragfläche und das Fahrwerk wurden bei dem Absturz in die Bäume abgerissen und lagen einige Meter vom Flugzeugrumpf entfernt im steilen Gelände.
Die Umgebung wurde auf eventuelle weitere Flugzeuginsassen abgesucht. Es konnten aber bis auf den toten Piloten, welcher noch im Flugzeug eingeschlossen war niemand aufgefunden werden.
Die Flugunfallkommission übernahm die ersten Ermittlungen der Unglücksursache. Laut NÖ Sicherheitsdirektion lagen am frühen Abend noch keine gesicherten Informationen zur Identität des Opfers vor. Die einmotorige Piper Malibu habe eine amerikanische Zulassung aufgewiesen. Der Pilot, der vermutlich von England kam, wollte am Flugplatz Bad Vöslau landen.
Gegen 16:40 Uhr wurde die Bezirkshauptmannschaft Baden (Umweltabteilung) wegen ausgeflossenen Kerosin verständigt.
Mit Lichtflutern wurde die Absturzstelle ausgeleuchtet. Erst in den späten Abendstunden konnte dann der Leichnam des Piloten, nach der Freigabe durch die Polizei, von der Feuerwehr geborgen werden.
Eine Brandwache der Freiwilligen Feuerwehr Gainfarn bleibt die ganze Nacht vor Ort.
In den Vormittagsstunden des 15. Dezember 2008 werden die Ermittlungen des Landeskriminalamtes und der Flugunfallkommission wieder vor Ort aufgenommen.
Einsatzleitung Feuerwehr: FF Gainfarn
Eingesetzte Kräfte:
8 Freiwillige Feuerwehren (FF Gainfarn, FF Maria Raisenmarkt, FF Alland, FF Baden-Stadt, FF Baden-Weikerdorf, FF Sooss, FF Bad Vöslau und FF Großau) mit 152 Feuerwehrleuten und 27 Fahrzeuge.
Rettungskräfte: Rotes Kreuz Baden 1 NAW, RK Bad Vöslau 2 Rettungseinheiten, ÖAMTC Notarzthubschrauber C3, Bergrettung (Wienerwald Süd, Puchberg und Reichenau)
Polizei: Mehre Streifen und Hundestaffeln, Landeskriminalamt NÖ, Flugunfallkommission
Bezirkshauptmannschaft BADEN
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