NÖ: Sommerspaß statt Hitzekoller: Rotes Kreuz entsendet Hitzecoaches (xxx) Endlich Sommer… aber was des einen Freud‘, kann für den anderen gefährlich werden. Deshalb macht das Rote Kreuz Niederösterreich heuer alle Mitarbeiter:innen – Freiwillige, Hauptberufliche, Zivildienstleistende und Teilnehmende des Freiwilligen Sozialjahres – zu Hitzecoaches.
„Unser Ziel ist es, unser Augenmerk speziell auf ältere und vulnerable Personen zu richten“, meint Präsident Hans Ebner, Rotes Kreuz Niederösterreich. „Ob im Bereich Essen auf Rädern und Zuhause Essen, bei unseren Patient:innen im Rettungsdienst, bei Seniorentreffen oder bei den Ausgabestellen der Team Österreich Tafel – gerade ältere Menschen sind besonders gefährdet und hier wollen wir verstärkt aufklären.“
„Unsere Hitzecoaches informieren Senior:innen und gefährdete Personen über die Gefahren der Hitze und geben Tipps“, meint die Geschäftsführer-Stellvertreterin Andrea Winter, Rotes Kreuz Niederösterreich. „Wir haben diese Tipps auf Freecards zusammengefasst, die wir ausgeben. Damit man auch zuhause wieder daran erinnert wird, worauf man achten muss.“ Die Freecards werden von den Rotkreuz-Mitarbeiter:innen verteilt, die gerne auch mit Tipps zur Seite stehen.
Fünf Tipps für Senior:innen
- Gesunder Wasserhaushalt: Auf eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr achten und Alkohol und Koffein vermeiden.
- Leichter Sommerspeiseplan: Auf leichte Kost wie gedünstetes Gemüse, Suppe oder wasserreiches Obst zurückgreifen.
- Kurzfristige Kühlung: Den Körper mit feuchten Umschlägen kühlen oder mit einer kühlen Dusche erfrischen.
- Kühle häusliche Umgebung: Die Wohnräume in den frühen Morgenstunden lüften und nach Möglichkeit in kühlen Räumen bleiben.
- Medikamente und Hitze: Achtung – Hitze beeinflusst Medikamente. Daher ist jedenfalls die korrekte Lagerung zu beachten und bei Fragen jedenfalls der Arzt/die Ärztin zu kontaktieren oder in der Apotheke nachzufragen.
Hitzetipps für den Sommer
Was für Senior:innen gilt, sollte aber auch jeder und jede Einzelne im Alltag beachten, vor allem, wenn man unterwegs ist oder gar im Außenbereich arbeitet. „Am wichtigsten ist, dass man die drei Grundregeln befolgt. Erstens nie auf die Kopfbedeckung vergessen, zweitens genügend (nicht alkoholische) Flüssigkeit zu sich nehmen, drittens nicht in der prallen Sonne liegen“, erklärt Chefarzt Dr. Berndt Schreiner, Rotes Kreuz Niederösterreich. Diese Maßnahmen sind wichtig, um Sonnenstich, Sonnenbrand oder der gefährlichen Dehydrierung vorzubeugen. „Wesentlich ist auch, dass man eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwendet, denn die meisten Hautkrebserkrankungen entstehen durch die Sonneneinstrahlung.“
Die wichtigsten Tipps im Ãœberblick:
• Kinder oder Tiere daher niemals in einem abgestellten Auto zurücklassen – die Temperatur steigt hier sehr schnell auf über 50 Grad an.
• Pro Tag sollten mindestens 2-3 Liter Flüssigkeit getrunken werden – möglichst Mineralwasser oder verdünnte Fruchtsäfte, aber keinesfalls Alkohol oder koffeinhaltigen Getränke (z.B. Kaffee, Cola); außerdem sollte leichte Kost auf dem Speiseplan stehen.
• Körperliche Anstrengungen (vor allem im Freien) sollten möglichst vermieden bzw. an den Tagesrand (morgens, abends) gelegt werden.
• Im Schatten bleiben! Wer in der prallen Sonne liegt, riskiert neben Sonnenbrand auch Hautkrebs und Kollaps.
• In der Sonne sollte stets eine Kopfbedeckung getragen werden – dies gilt besonders für Kinder und Babys.
• Mit kühlem oder lauwarmem Wasser abduschen, um sich zu erfrischen.
• Verdunstendes Wasser kühlt. Gesicht, Arme, Unterschenkel und Füße mit einer Sprühflasche besprühen. Vor allem ältere Menschen brauchen Abkühlung. Sie schwitzen weniger als Jüngere. Dadurch wird ihre Körpertemperatur nicht ausreichend reguliert.
• Damit die Hitze draußen bleibt, untertags Vorhänge, Jalousien und Fensterläden schließen. Morgens und abends gut durchlüften und idealerweise die Fenster nachts offenlassen.
„Jeder sollte sich um seine Mitmenschen kümmern“, appelliert Schreiner. „Beim Nachbarn lieber einmal nachfragen – besonders dann, wenn es sich um ältere Menschen handelt, wie dieser mit der Hitze zurechtkommen und ob Unterstützung benötigt wird. So wird jeder und jede Einzelne zum Hitzecoach.“
Erste-Hilfe-Tipps
Kommt es dennoch zu Krämpfen (Arme, Beine), Schwindel, Schwächegefühl, sehr roter Kopf oder sehr blasser Haut, so kann das bis zum Kreislaufkollaps führen. „In diesen Fällen ist es besonders wichtig, richtig und schnell zu reagieren“, erklärt Schreiner.
• Die betroffene Person in den Schatten bringen.
• Der Oberkörper sollte bei Personen, die bei Bewusstsein sind, bei rotem Kopf erhöht, bei blasser Haut flach gelagert werden.
• Kleidung möglichst lockern oder öffnen.
• Die betroffene Person kühlen (feuchte Umschläge auf den Kopf geben) und – wenn sie bei Bewusstsein ist – zu trinken geben (Mineralwasser).
• Notruf wählen: 144
Quelle und Bilder: Sonja Kellner; www.roteskreuz.at/noe
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