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 Deutschland: Neues Forschungsprojekt: Verbesserte Arbeitsbedingungen und erleichterter ökologischer Wandel

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Bonn. Zwölf Nothilfe- und Forschungsorganisationen haben sich in POWERBASE zusammengeschlossen, um den Weg für emissionsarme Katastropheneinsätze zu ebnen. Koordiniert wird das Projekt vom Technischen Hilfswerk (THW). Das Projekt gibt den Anstoß für die Entwicklung und Beschaffung von moderner Technologie für Versorgungscamps und Bereitstellungsräume. Durch die Nutzung von erneuerbaren Energien sollen dabei die Arbeits- und Unterkunftsbedingungen von Einsatzkräften und Schutzsuchenden deutlich verbessert werden. Das internationale Projekt-Konsortium startete das Forschungsprojekt POWERBASE Anfang dieser Woche offiziell in Frankfurt am Main.



Jüngste Katastrophen wie das Hochwasser in Mittel- und Osteuropa, die Waldbrände in Griechenland oder das Erdbeben in der Türkei führten zu groß angelegten Rettungseinsätzen. Wo kritische Infrastrukturen infolgedessen beschädigt wurden, griffen die Einsatzkräfte häufig auf mobile Dieselgeneratoren zur Energieversorgung zurück. Dieser Einsatz von Diesel verursacht jedoch Treibhausgasemissionen, wie eine Beispielrechnung zeigt: Während der Erdbeben in der Türkei und Syrien im Februar 2023 wurden über einen Zeitraum von 10 Tagen rund 25.000 Einsatzkräfte für Such- und Rettungsmissionen eingesetzt. Für den Betrieb der notwendigen Einsatzbasen wurden zirka 3.500.000 Liter Diesel benötigt, wodurch schätzungsweise 9.250 Tonnen CO2-Emissionen entstanden. Weitere Negativeffekte dieser Generatoren sind außerdem die Luftqualität in der unmittelbaren Umgebung, Wärme, Vibrationen und Lärm und sie stellen ein Sicherheitsrisiko für die Einsatzkräfte und die Schutzsuchenden dar. Derzeit gibt es keine einsatzfähige, grüne Technologie zur mobilen Energieversorgung, die den Anforderungen von Rettungskräften entspricht.

POWERBASE zielt darauf ab, diese technologische Lücke zu schließen und die Grundlage für zukünftige Beschaffungen vielversprechender, erneuerbarer Energietechnologien zu schaffen. Aus der Perspektive der Endnutzer, wie z. B. der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, wird POWERBASE die Anforderungen in Notfalleinsätzen in verschiedenen Katastrophensituationen analysieren. Zu den Szenarien gehören unter anderem Waldbrände, Hitzewellen, grenzüberschreitende Hochwasserereignisse mit einer hohen Anzahl an Betroffenen und ein Erdbebenszenario in einer ländlichen Bergregion. Das Projekt wird auch bereits vorhandene Technologien sowie potenzielle neue Innovationen berücksichtigen, die in Zukunft diesen Anforderungen gerecht werden können. Investitionen in emissionsarme, zuverlässige, autarke und mobile Energieversorgung für Notunterkünfte und Einsatzbasen werden auf diese Weise ermöglicht.

„Nach dem Europäischen Klimagesetz zielt die EU darauf ab, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55% zu reduzieren und bis 2050 klimaneutral zu werden. Um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden und gleichzeitig unsere Aufgaben im Zivilschutz erfüllen zu können, benötigen wir innovative Beschaffungswerkzeuge wie POWERBASE. Dieses Projekt wird einen wichtigen Schritt hin zum ökologischen Wandel von Katastrophenschutzorganisationen fördern und die Arbeits- und Unterkunftsbedingungen während der Katastrophenhilfe erheblich verbessern“, erklärt THW-Präsidentin Sabine Lackner.

POWERBASE wird von der EU im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont Europa mit 1 Million € unterstützt. Das Projekt begann am 1. Oktober 2024 und wird am 30. September 2025 enden.

Die beteiligten Partnerorganisationen

POWERBASE wird vom THW koordiniert und vereint die europäischen Katastrophenschutzorganisationen Österreichisches Rotes Kreuz, Schwedische Behörde für Zivilschutz, Ministerium des Innern Frankreichs, Ministerium des Innern Italiens, Ungarischer Wohltätigkeitsdienst des Malteserordens, Slowenische Samaritervereinigung und die niederländische Feuerwehr. Ihre Expertise wird durch führende Forschungsinstitute, Beschaffungsorganisationen und Rechtsexperten ergänzt: Fraunhofer Gesellschaft (Deutschland), Zentrum für Sicherheitsforschung (Griechenland) und Vieira Costa Gomes – Sociedade de Advogados RL (Portugal) sowie durch die Managementberatung und Disseminierungsexperten – ARTTIC Innovation GmbH (Deutschland).

Quelle und Bilder: Pressestelle Bundesanstalt Technisches Hilfswerk


FeuerwehrObjektiv


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