NÖ: „migrants care“: Erfolgreicher Kurs zur Vorqualifizierung für Pflegeberufe (xx) Der dramatische Mangel an ausgebildeten Pflege- und Betreuungskräften hat bereits in den vergangenen Jahren gezeigt, wie wichtig es ist, die Pflege- und Betreuungsberufe effizient zu stärken. Mit dem Format „migrants care“ – einem Projekt der Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt (BAG) in Kooperation mit dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) – soll Menschen mit Migrationshintergrund der Zugang zu Pflegeberufen erleichtert werden.
„Dieses neue Kursformat soll neue Chancen im Bereich der Pflege schaffen,“ betont Präsident Hans Ebner, Rotes Kreuz Niederösterreich. „Auf der einen Seite sehen wir, dass es einen großen Mangel an Pflegekräften gibt, auf der anderen Seite haben wir hier Menschen, die sich für diese Berufsbilder interessieren aber auf Grund sprachlicher Herausforderungen oder Problemen bei der Anrechenbarkeit von Ausbildungen nicht in dem Bereich arbeiten können. Als Rotes Kreuz sind wir selbst Arbeitgeber im Bereich der Hauskrankenpflege und wollen an Lösungen für die Zukunft arbeiten.“
„Ich möchte eine Ausbildung zur Pflegeassistenz machen, aber meine Deutschkenntnisse sind nicht ausreichend.“ (Hasan, 32 Jahre) oder „Ich habe in der Ukraine in einem Krankenhaus gearbeitet und möchte das auch in Österreich tun.“ (Olena, 25 Jahre) – solche und ähnliche Aussagen hört das Team des Roten Kreuzes Niederösterreich von den Interessierten, die sich für einen Platz bei „migrants care“ bewerben möchten. Der Kurs fand erstmals im Frühjahr 2024 mit 16 Teilnehmenden statt – aktuell wird er zum zweiten Mal abgehalten, ebenfalls mit 16 Teilnehmer:innen. Die Vorqualifizierung bereitet Menschen mit Migrationshintergrund auf die Ausbildung beispielsweise zur Heimhilfe, zur Pflegefachassistenz oder zur Ordinationsassistenten vor.
„Aktuell ist geplant, den Kurs in den Jahren 2024 und 2025 insgesamt vier Mal anzubieten“, erklärt Landesdirektor Hannes Buxbaum, Gesundheits- und Soziale Dienste des Roten Kreuzes Niederösterreich. „Die Teilnehmenden der ersten beiden Kurse zeigen bereits, wie wichtig ein derartiges Kursangebot ist und mit wie viel Engagement sie sich der Vorqualifizierung widmen. Die Teilnehmer:innen haben selbst eine hohe Affinität zum Pflegebereich – mit dem Kurs soll ihnen die Chance gegeben werden, hier auch tatsächlich einzusteigen. Das klappt auch schon sehr gut – beispielsweise wissen wir von fünf Teilnehmer:innen des ersten Kurses, dass sie die Aufnahmeprüfung in eine Ausbildung zur Pflegeassistenz bereits geschafft haben.“
Im Rahmen des Kurses wird sowohl auf die sprachlichen als auch die pflegerischen Inhalte in den Berufsbildern der Pflege- und Betreuungsberufe eingegangen. Außerdem absolvieren die Teilnehmenden ein einwöchiges Praktikum in der stationären und mobilen Pflege unterschiedlicher Trägerorganisationen und Unternehmen. Insgesamt bietet das Kursformat „migrants care“ eine Vorqualifizierung für die Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Pflege & Betreuung und umfasst 360 Unterrichtseinheiten in 12 Wochen.
In diesen zwölf Wochen unterstützen die Trainer:innen Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund dabei, ihrem Traum vom Beruf in der Pflege und Betreuung einen Schritt näher zu kommen. Im Rahmen des Unterrichts wird ein Schwerpunkt auf das Erlernen und Üben von Fachvokabular sowie allgemeinen Deutschkenntnissen auf Sprachniveau B1 (bzw. B2) gelegt. Außerdem lernen die Teilnehmenden in pflegespezifischen Einheiten die Pflegelandschaft in Österreich, Ausbildungen im Gesundheitswesen und, in einem einwöchigen Praktikum in der mobilen und stationären Pflege, den Arbeitsalltag des angestrebten Berufsbildes kennen. Im Anschluss daran werden gemeinsam Bewerbungsunterlagen für die weiterführenden Ausbildungen erstellt und in Gesprächen mit Pflegeausbildungsstätten erprobt. Inhalte zu Zeitmanagement und Lerntheorien sowie Anti-Rassismus und Diversität sollen die Kursteilnehmenden bestmöglich auf die weitere Ausbildung und den Arbeitsalltag vorbereiten.
Begleitet wird der Kurs im Rahmen der Bildungsberatung: in individuellen Gesprächen werden Berufswunsch und Ausbildungsanforderungen besprochen, ein Karriereplan erstellt und die persönliche Entwicklung unterstützt. Im Anschluss an den Kurs steht das Team des Roten Kreuzes weiterhin für Fragen zu Ausbildung, Beruf und Karriere zur Verfügung.
„migrants care“ ist ein Projekt der Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt (BAG) und deren Trägerorganisationen Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz und Volkshilfe und findet in Kooperation mit dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Kärnten statt. Dieses Projekt wird durch das Bundeskanzleramt finanziert. Die Teilnehmenden können in ihrer regionalen AMS-Geschäftsstelle um die Deckung des Lebensunterhalts (DLU) ansuchen.
Quelle und Bilder: Sonja Kellner; www.roteskreuz.at/noe
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